Kommentar zum neuen FC-TrainerDer 1. FC Köln hat bei der Wahl Mut zum Risiko bewiesen

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Baumgart NEU

Steffen Baumgart

Köln – Der 1. FC Köln bleibt sich treu. Erneut hat der Club bei der Wahl seines Trainers Mut zum Risiko bewiesen. Schließlich ist Steffen Baumgart der dritte Coach innerhalb von drei Jahren, der von einem Zweitligisten an das hektische Geißbockheim wechselt.

Die Entscheidung zeugt von Mumm, weil die beiden vorherigen Versuche mit Markus Anfang und Achim Beierlorzer gescheitert sind. Dennoch verspricht sie ein spannendes Projekt zu werden. Zum einen, weil der scheidende Coach des SC Paderborn Temperament und Leidenschaft mitbringt. Eigenschaften, die gerade in entfremdenden Geisterspiel-Zeiten hilfreich sein könnten, um Club und Fans wieder stärker zu vereinen.

Zudem dürfte Baumgarts kernige Art von Vorteil sein, wenn es darum geht, festgefahrene Strukturen aufzubrechen, auch unangenehmen Entscheidungen nicht aus dem Weg zu gehen und Stand zu halten im unruhigen Kölner Umfeld. Seine Fähigkeit, Spieler besser zu machen, wird bei den Geißböcken stärker denn je gefragt sein. Die Clubkassen sind nach einem Jahr Coronakrise leer, kostspielige Einkäufe nicht möglich.

Vor allem deshalb wartet auf Steffen Baumgart ligaunabhängig eine schwierige Aufgabe. Sollte es gelingen, den drohenden siebten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte abzuwenden, stünden die Kölner vor einer weiteren Saison im Zeichen des sportlichen Überlebenskampfes. In Anbetracht notwendiger Verkäufe von Leistungsträgern würde sich die Herausforderung Klassenerhalt noch komplizierter gestalten, als sie es in der nun endenden Spielzeit ohnehin schon ist.

Im Falle des Abstiegs kann das Ziel wiederum nur direkter Wiederaufstieg lauten. Ein Selbstläufer wäre allerdings auch diese Mission nicht. Die Kölner müssten in Windeseile einen personellen Umbruch vollziehen und sähen sich zugleich namhafter Konkurrenz ausgesetzt. Es gibt reichlich zu tun für Steffen Baumgart. So oder so.

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