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Noch ungeschlagenTelekom Baskets klarer Favorit in Braunschweig

Lesezeit 3 Minuten

TJ Shorts ist „Spieler der Woche.“

Bonn – Wenn ein ungeschlagenes Spitzenteam gegen das noch sieglose Ligaschlusslicht antritt, sind die Rollen klar vergeben. Und so werden sich die Telekom Baskets auch nicht dagegen wehren können, dass sie im Gastspiel bei den Löwen Braunschweig am heutigen Samstagabend (18 Uhr, Livestream bei Magenta-Sport) klarer Favorit sind. Sie haben nach Siegen in Würzburg und gegen Bamberg in der Bundesliga noch eine weiße Weste, während die Niedersachsen nach Niederlagen gegen Würzburg (82:89), Ludwigsburg (66:80) und Rostock (95:110 nach zwei Verlängerungen) noch auf einen Erfolg warten.

Bitter war die Schlappe gegen Aufsteiger Rostock, bei der sie nach 40 Minuten (86:86) und erster Verlängerung (90:90) gleichauf waren, in der zweiten Verlängerung aber zusammenbrachen (5:20 in fünf Minuten): „Am Ende war unser Tank leer, die Spieler waren rausgefoult“, erklärte der spanische Trainer Jesus Ramirez.

Im Pokal kassierten die Löwen gegen Heidelberg mit 84:85 eine zweite Niederlage nach Verlängerung, die zudem höchst unglücklich war: Bei einer Braunschweiger 84:82-Führung riss Max Ugrai die Partie mit einem Dreier in der Schlusssekunde aus dem Feuer. Damit stehen die von Joonas Iisalo, dem Bruder von Bonns Chefcoach Tuomas Iisalo, trainierten Academics im Viertelfinale gegen Oldenburg.

Die Telekom Baskets hatten ja am Montag ihre Träume vom Pokalsieg begraben müssen, als sie zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde gegen ALBA Berlin ausschieden, dabei dem Pokalverteidiger beim 95:98 aber alles abverlangten. „Wir haben 40 Minuten mit enormer Energie und viel Willen gespielt. Leider haben wir auch gegen ein Team gespielt, das zu den zehn besten in Europa zählt“, hatte Tuomas Iisalo Montag gesagt – und wurde darin am Mittwoch bestätigt, als die Berliner den griechischen Vizemeister Panathinaikos Athen mit 94:65 deklassierten.

Seit 2016/17 warten die Löwen auf einen Heimsieg gegen Bonn

Derweil konnte sich Bonns Spielmacher TJ Shorts zumindest über eine individuelle Auszeichnung freuen: Nach seiner Gala in Berlin mit 36 Punkten, 7 Rebounds und 6 Assists wurde er zum „Spieler der Woche“ gekürt.

Wie für jeden Gegner wird sich auch für Braunschweig die Frage stellen, wer den Bonner Wirbelwind als Gegenspieler bremsen kann. Ein Kandidat könnte Braydon Hobbs sein, ein 33-jähriger Routinier, der in Braunschweig nach Gießen, Ulm, München und Oldenburg schon seine fünfte BBL-Station erlebt. In Oldenburg spielte er 2020/21 mit Sebastian Herrera und Karsten Tadda in einem Team, die jetzt bei Bonn auflaufen. Nicht nur die aktuelle Tabelle spricht für die Baskets: Auch in der „ewigen“ Bilanz führt Bonn mit 35:18, seit der Saison 2016/17 konnten die Löwen kein Heimspiel mehr gegen die Baskets gewinnen. Auch die beiden Spiele der vergangenen Saison gingen an Bonn (95:77, 89:83).

Beide Teams gehören zu den Urgesteinen der Bundesliga: Braunschweig spielt seit 1991 ununterbrochen im Oberhaus, Bonn seit 1995. Bamberg (seit 1984) hält die längste Serie, bei Berlin (1991) sind es wie bei Braunschweig 31 Jahre.