Bonner behalten beim 92:80-Sieg in Jena fast 40 Minuten die Oberhand und fahren zwei sichere Punkte ein – Neujahr ist wieder Training
Souveräner AuswärtssiegDie Baskets lösen ihre Pflichtaufgabe

Ein letztes Mal durften die Baskets im Jahr 2025 mit ihren Fans jubeln. Die mitgereisten Anhänger ließen ihr Team nach dem 92:80-Erfolg in Jena hochleben.
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„Souverän“ lautet der Titel des nächsten Siegs der Telekom Baskets Bonn, die am Montagabend bei Science City Jena mit 92:80 (15:16, 29:13, 26:26, 22:25) gewannen. Nach dem vierten Erfolg im sechsten Spiel haben sich die Bonner einen feuchtfröhlichen Jahreswechsel verdient. Doch bereits am 1. Januar bittet Coach Marko Stankovic seine Akteure wieder zum Training.
Alijah Comithier muss verletzt aussetzen
Kaum hatte das Spiel in Thüringen begonnen, da musste Jenas Coach Björn Harmsen auch schon die erste Auszeit nehmen. Die Baskets erwischten einen Blitzstart und führten nach nur zwei Minuten mit 7:0. Auch im Anschluss blieben sie spielbestimmend. Den Gästen waren die Strapazen vom 100:67-Sieg bei den Academics Heidelberg nur 48 zuvor nicht anzumerken, sie machten da weiter, wo sie aufgehört hatten.
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Das Rebounding und die Defensive funktionierten, zahlreiche Schnellangriffe waren die Folge, von denen Tylan Birts einen per Dunking auf Pass von Grayson Murphy zum 9:4 (4.) vollendete. Dann riss auf einmal der Faden. Die Bonner, die auf Alijah Comithier (Adduktorenprobleme) verzichten mussten, ließen die Hausherren zurück in die Partie (9:8, 6.).
Für Murphy kam Zach Cooks, der eine ganz besondere Beziehung zu den Gastgebern pflegt. Er gilt als Jenaer Aufstiegsheld, der als Topscorer im entscheidenden Spiel um den Aufstieg gegen Gießen zwei Sekunden vor Schluss den Sieg erzwang. Entsprechend motiviert ging der Point Guard zu Werke, avancierte mit 20 Zählern zum Bonner Topscorer und versenkte gleich vier Dreier – den ersten zum 15:11 (9.).
Da sich bei den Baskets Lücken im Defensiv-Rebound auftaten und die Thüringer konsequent ihren Würfen von außen, die kaum fallen wollten, nachgingen, mussten die Rheinländer einen Rückstand zum Viertelende verkraften (15:16, 10.).
Diesem 8:16-Lauf setzten die Gäste ein Ende. Es entwickelte sich eine offene Partie, in der die Führung mehrfach wechselte. Wenigsten konnte sich die Stankovic-Truppe auf ihre Verteidigung verlassen, die vor allem Jenas Spielmacher Eric Washington aus der Begegnung nahm und ihn bei lediglich fünf Zählern hielt.
Beim Stand von 22:20 (13.) hatten die Thüringer bereits zehn Ballverluste gesammelt. Die Folgenden nutzten die Baskets, um sich über 31:25 nach einem Dreier des umsichtigen Patrick Heckmann auf 36:25 (17.) abzusetzen. Den ersten zweistelligen Vorsprung behüteten die Rheinländer wie einen heiligen Gral. Obwohl der Kampf dominierte, blieb noch Zeit für spielerische Augenblicke: Pass Murphy, Dunking Kur Jongkuch gegen Jenas Kristofer Krause zum Pausenstand von 44:29. „Wir haben nach einem harten ersten Viertel das Tempo erhöht“, begründete der Vorlagengeber die Führung.
Nach dem Seitenwechsel gerieten die Baskets ins Straucheln, die dem Gegner zu viele zweite Chancen erlaubten. Auf einen 2:10-Lauf zum 46:39 (24.) reagierte Stankovic mit einer Auszeit, in der er seine Truppe erfolgreich weckte. Schnell stieg der Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich (60:49, 27.). Der dritte Abschnitt endete mit einem gerechten 26:26-Remis.
Alle Comebackversuche im Keim erstickt
Im Schlussviertel spielten die Bonner ihren Stiefel souverän herunter und wehrten alle Comeback-Versuche ab. Die Hausherren gaben sich im Angriff zu behäbig und verzettelten sich nach dem 59:74 (33.) in Einzelaktionen, während der Gast den Ball laufenließ.
Mit zunehmender Dauer zeichnete sich der Auswärtssieg ab, so dass die Gäste die Zügel schleifen ließen (81:72, 36.). In der Schlussphase drehte Cooks erneut auf und besorgte das entscheidende 87:72 (38.). 26 Sekunden vor Schluss durften die beiden Talente Kenan Reinhart und Benjamin Sadikovic noch etwas Bundesligaluft schnuppern.
Coach Stankovic war froh, das Jahr erfolgreich beendet zu haben: „Ich gratuliere meinen Spielern zum zweiten Auswärtssieg innerhalb von drei Tagen. Das war nicht einfach. Wir haben heute von Beginn an das Tempo vorgegeben und konnten das Spiel weitestgehend kontrollieren, auch wenn wir uns im ersten und dritten Viertel ein paar schlechte Phasen geleistet haben. Dennoch sollten wir stolz darauf sein, dass wir die Kontrolle über das Geschehen bis zum Schluss nie verloren haben. Ich bedanke mich bei unseren Fans für die tolle Unterstützung und wünsche Jena alles Gute für die weitere Saison.“
Bonn (Punkte/Dreier): Cooks (20/4), Garrett (18/3), Birts (12/1), Aminu (12/2), Heckmann (12/1), Murphy (8), Jongkuch (7), Kessens (3), Jostmann, Sadikovic, Reinhart; Rebounds: 37 (Kessens 6); Assists: 16 (Murphy 7); Ballverluste: 9; Trefferquote Feld: 43,4 % (33/76); Dreierquote: 37,9 % (11/29).
Jena (Punkte/Dreier): Wieskamp (22/1), Bank (17/4), Braxton (13/1), Bohannon (10), Washington (5/1), Carter (4), Dunn-Martin (4/1), Herrera (3), Krause (2), Biel, Lang; Rebounds: 52 (Wieskamp 14); Assists: 15 (Washington 6); Ballverluste: 20 (Washington 7); Trefferquote Feld: 37,1 % (26/70); Dreierquote: 25,0 % (8/32).
