VfL Gummersbach vs. HSG WetzlarIn den entscheidenden Phasen cleverer sein

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Auch die Handballer des VfL Gummersbach hatten ihren Spaß beim Sportlerabend in der Wiehltalhalle.

Auch die Handballer des VfL Gummersbach hatten ihren Spaß beim Sportlerabend in der Wiehltalhalle.

Gummersbach – Eine der meistgestellten Fragen im Rahmen der Sportlerehrung ging am Montagabend an die Handballer des VfL Gummersbach. Was ist denn da passiert, wollten die Gäste wissen und meinten die 25:27-Niederlage in der Handball-Bundesliga gegen den HC Erlangen am Vortag. In die Frage mischte sich auch immer ein leises Schade, denn die Niederlage war einfach unnötig. Und mit ihr vergaben die Gummersbacher die Chance auf zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

„Da ist es ganz gut, dass wir schon Donnerstag wieder spielen“, sagt VfL-Trainer Torge Greve. Um 19 Uhr treten die Gummersbacher beim Tabellen-14. HSG Wetzlar an. Die Hausherren bezeichnet Greve als Mannschaft mit guter Spielanlage und sehr viel Wurfkraft aus dem Rückraum. „Außerdem dürfen die Außen nicht ins Laufen kommen“, führt der Gummersbacher Trainer weiter aus.

Die Stimmung nach der Niederlage gegen Erlangen bezeichnete er als eine Mischung aus Frust und Ärger. „Ärger vor allem darüber, dass wir so lange mitgespielt und uns am Ende nicht belohnt haben“, erklärt er. Per Videostudium habe man am Morgen danach das Spiel analysiert. Seine Mannschaft habe mit viel Leidenschaft gespielt, in den entscheidenden Phasen aber nicht clever genug agiert. Das war vor allem die Phase nach der 20:17-Führung Mitte der zweiten Halbzeit. Nach dem kraftaufreibenden Spiel hätten sich bei einigen seiner Handballer die ersten Verschleißerscheinungen gezeigt und andere hätten nicht ihren besten Tag gehabt. Das 18:20 sei gefallen, als sein Team zu schnell abgeschlossen habe, das 19:20 als ein Gummersbacher Angriff als Zeitspiel abgepfiffen wurde und dann seien zwei Gegenstöße gefolgt zum 20:21. „Damit baust du einen Gegner wieder auf“, sagt Torge Greve. Er fordert, dass sein Team ein bisschen dreckiger spielen müsse. Das hatte den Gummersbachern der Erlanger Nico Büdel vorgemacht und damit sein Team zu Sieg geführt.

VfL Gummersbach beim Benefizspiel in Vellmar

Am Freitag, 3. Mai, 19.30 Uhr, tritt der VfL Gummersbach bei einem Benefizspiel in der Großsporthalle Vellmar gegen den TSV Vellmar an. Anlass ist der Methe-Methe-Tag 2019. Die Vellmarer richten den Tag seit 2012 jährlich im Gedenken an ihre ehemaligen Vereinsmitglieder Bernd und Reiner Methe aus. Die Zwillingsbrüder waren eines der besten Schiedsrichter-Gespanne der Welt, als sie am 11. November 2011 bei einem Autounfall tödlich verunglückten.

Daran, dass die Methe-Brüder ein ganz besonderes Händchen für die Spieler hatten, erinnert sich VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. „Ich habe viele positive Erinnerungen als Spieler an Bernd und Reiner Methe. Für mich war es eines der besten Schiedsrichtergespanne, die der deutsche Handball je hatte. Sie haben mich gerade in meiner Anfangszeit als Spieler in der Bundesliga sehr geprägt“, so Schindler. „Für den VfL ist es daher eine Selbstverständlichkeit an diesem Spiel teilzunehmen. Wir freuen uns, unseren kleinen Beitrag dazu leisten zu können, dass möglichst viel Geld eingenommen wird.“ Die Erlöse der Veranstaltung kommen der Förderung der Schiedsrichter- und Nachwuchsarbeit des TSV Vellmar zugute. (r)

Gegen Wetzlar müsse seine Mannschaft genau diese Cleverness zeigen, um zu bestehen. Als Beispiel solle dafür die erste Halbzeit gegen Erlangen dienen. Das spricht auch VfL-Mittelmann Fynn Herzig an: „Wenn wir es geschafft hätten, in den letzten zehn Minuten den ruhigen Angriff aus der ersten Halbzeit zu spielen, hätten wir sicherlich auch zwei Punkte geholt.“ Herzig, der auf der Mittelposition überzeugte, ist sich sicher, dass er und seine Mannschaft es in Wetzlar besser machen. „Wenn du dich mit dem Gegner auf Augenhöhe bewegst, dann musst du das Glück auch mal erzwingen“, sagt sein Trainer.

Wie das geht, hat die SG BBM Bietigheim am vergangenen Spieltag gezeigt. Die Bietigheimer, schärfster Konkurrent der Gummersbacher im Kampf gegen den Abstieg hatten gegen Wetzlar in den letzten fünf Spielminuten einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt und sich beim 26:26 einen Punkt gesichert. Damit ist der Rückstand auf den VfL Gummersbach auf zwei Zähler geschrumpft.

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