Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Update

Todesstrafe gefordert
Tyler Robinson wegen Mordes an Kirk angeklagt – Chats veröffentlicht

3 min
Verteidiger Greg Skordas (l) spricht vor Richter Tony Graf (Hintergrund) während Tyler Robinson (r) der beschuldigt wird, Charlie Kirk tödlich erschossen zu haben, vom Gefängnis aus der Gerichtsverhandlung per Video beiwohnt.

Verteidiger Greg Skordas (l) spricht vor Richter Tony Graf (Hintergrund) während Tyler Robinson (r) der beschuldigt wird, Charlie Kirk tödlich erschossen zu haben, vom Gefängnis aus der Gerichtsverhandlung per Video beiwohnt.

Nach dem tödlichen Schuss auf Charlie Kirk wird der 22-jährige Tyler Robinson wegen Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe. 

Nach dem tödlichen Attentat auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk ist der Tatverdächtige Tyler Robinson offiziell wegen Mordes angeklagt worden. Der 22-Jährige soll den prominenten Trump-Unterstützer vergangene Woche auf einem Universitätscampus im US-Bundesstaat Utah erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft strebt die Todesstrafe an.

Wie Staatsanwalt Jeff Gray am Montag mitteilte, belaufen sich die Anklagepunkte insgesamt auf sieben, darunter Mord, Behinderung der Justiz und Zeugenbeeinflussung. Besonders schwer wiegt laut Gray das mutmaßliche Motiv: Robinson habe Kirk gezielt aufgrund dessen politischer Aussagen angegriffen. Zudem habe er in Kauf genommen, dass Kinder die Tat mitansehen mussten.

Schuss auf Campus: DNA und Videoaufnahmen belasten den Verdächtigen

Ermittler führen DNA-Spuren an der mutmaßlichen Tatwaffe sowie Überwachungsmaterial als belastende Beweise an. Die Anklage könnte Signalwirkung entfalten – nicht zuletzt, weil die Ermordung Kirks hohe Wellen in der politischen Landschaft der USA schlägt.

Die US-Beamten veröffentlichten zudem Chatnachrichten, die der Tatverdächtige in den Stunden nach dem Attentat auf Kirk an seinen Mitbewohner geschickt haben soll. 

Chatnachrichten von Tyler Robinson veröffentlicht

„Ich hatte genug von seinem Hass. Manchen Hass kann man nicht weg verhandeln. Wenn ich mein Gewehr unbemerkt zurückbekomme, hinterlasse ich keine Beweise. Ich werde noch einmal versuchen, es zu holen. Hoffentlich sind sie weitergezogen. Ich habe nichts darüber gesehen, dass sie es gefunden haben“, soll Robinson demnach geschrieben haben.

In diesem Bild aus einem von den Gerichten des Bundesstaates Utah zur Verfügung gestellten Video nimmt Tyler James Robinson an einer virtuellen Gerichtsanhörung im Gefängnis von Utah teil.

In diesem Bild aus einem von den Gerichten des Bundesstaates Utah zur Verfügung gestellten Video nimmt Tyler James Robinson an einer virtuellen Gerichtsanhörung im Gefängnis von Utah teil.

Auf die Frage des Mitbewohners, ob er der Schütze gewesen sei, soll der Tatverdächtige zudem: „Bin ich, es tut mir leid“, geantwortet haben. Er habe das Attentat seit „etwas mehr als einer Woche“ geplant, schrieb Robinson demnach. „Um ehrlich zu sein, habe ich gehofft, das geheim zu halten, bis ich im hohen Alter sterbe.“

„Ich werde mich freiwillig stellen“

Der 22-Jährige hat demnach außerdem Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, wie er seinem Großvater erklären soll, dass sein Gewehr verloren gegangen sei. „Ich mache mir viel mehr Sorgen um dich“, lautete demnach die Antwort des schockiert wirkenden Gesprächspartners von Robinson.

„Ich werde mich freiwillig stellen, einer meiner Nachbarn hier ist Mitarbeiter des Sheriffs“, schrieb der Tatverdächtigte schließlich und forderte seinen Mitbewohner auf, den Chatverlauf zu löschen und keine Interviews zu geben. 

Kirk, Gründer der Jugendorganisation Turning Point USA, galt als zentrale Figur der amerikanischen Rechten und war ein lautstarker Unterstützer von Präsident Donald Trump. Er hatte Millionen Follower, insbesondere unter jungen Männern, und pflegte enge Kontakte zu Trumps Umfeld, darunter Vizepräsident JD Vance und Donald Trump Jr.

Zunehmende politische Gewalt in den USA: Warnungen vor Radikalisierung

Sein Tod verstärkt die Sorge um eine zunehmende politische Radikalisierung in den USA. Bereits in den vergangenen Monaten kam es zu mehreren politisch motivierten Gewalttaten – darunter ein tödlicher Angriff auf eine demokratische Lokalpolitikerin in Minnesota und ein Anschlagsversuch auf Trump selbst.

Die Behörden mahnen zur Wachsamkeit. Doch angesichts der aufgeheizten politischen Stimmung und der Eskalation im öffentlichen Diskurs bleibt offen, ob und wie sich der Trend zur Gewalt stoppen lässt. (das/red/dpa)