Pilot dreht scharf abBoeing 777 aus Deutschland meldet medizinischen Notfall über dem Atlantik

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Eine Boeing 777 der kanadischen Fluggesellschaft Air Canada im Landeanflug auf einen Flughafen. Das Flugzeug ist rot-weiß lackiert. (Symbolbild)

Eine Boeing 777 der kanadischen Fluggesellschaft Air Canada hat über dem Nordatlantik einen Luftnotfall gemeldet. Das Flugzeug musste nahe der Färöer-Inseln plötzlich umdrehen. (Symbolbild)

Die Boeing 777 überfliegt Nordrhein-Westfalen, bevor es an Bord zu einem Notfall kommt. Die Crew muss schnell reagieren.

Eine Boeing 777 der kanadischen Fluggesellschaft Air Canada hat auf dem Weg von Deutschland in Richtung Kanada einen Luftnotfall erklärt. An Bord von Flug AC 843 von Frankfurt am Main nach Toronto ereignete sich ein medizinischer Notfall, kurz nachdem die Maschine in den Luftraum über dem Nordatlantik eingetreten war. Zu diesem Zeitpunkt war kein Flughafen in der Nähe.

Die Crew der Boeing 777 musste schnell reagieren und flog kurz vor den Färöer-Inseln eine scharfe Kurve. Zum Zeitpunkt des medizinischen Notfalls kündigte sich in dem Gebiet auch Sturmtief Debi an, das vor allem in Irland schwere Turbulenzen bei einigen Flugzeugen verursachte. Ausgerechnet in der irischen Hauptstadt sollte die Boeing 777 landen.

Boeing 777 aus Deutschland: Luftnotfall über dem Atlantik – Pilot dreht plötzlich ab

Das Flugzeug war zunächst planmäßig um kurz nach 19 Uhr deutscher Zeit in Frankfurt am Main abgehoben und östlich von Köln in Richtung Nordsee geflogen. Die Crew steuerte die Boeing 777 dabei auf eine Reiseflughöhe von 10.300 Metern. Die Maschine sollte über den Nordatlantik in Richtung Toronto fliegen.

Über dem Nordatlantik verlieren Passagierflugzeuge zeitweise aufgrund fehlender Funktürme den Kontakt zur Flugverkehrskontrolle. Der medizinische Notfall ereignete sich nur wenige Minuten, bevor Flug AC 843 vom Radar verschwunden wäre. Die Crew setzte sofort zu einer scharfen Linkskurve an und nahm Kurs in Richtung Irland, bevor sie den Kontakt verloren hätte.

Air Canada: Crew meldet nach Abflug in Frankfurt medizinischen Notfall an Bord

Der Vorfall ereignete sich gegen 20.30 Uhr, rund eineinhalb Stunden nach dem Start in Frankfurt am Main. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Die Boeing 777 flog über die Hebriden auf dem kürzesten Weg in Richtung Dublin, wo das Flugzeug gegen 22 Uhr landete.

Auf dem Rollfeld warteten bereits Einsatzkräfte und Notarzt, um den betroffenen Passagier medizinisch zu versorgen. Weitere Angaben zu dem Zwischenfall machte Air Canada zunächst nicht. Das Flugzeug setzte anschließend seinen Flug in Richtung Toronto mit einer Verspätung von etwa vier Stunden fort.

Über dem Atlantik: Boeing 777 meldet Luftnotlage – Airbus muss mit schweren Turbulenzen durchstarten

In der Nacht zu Mittwoch war Sturmtief Debi über Irland und Großbritannien hinweggezogen, die Ausläufer erreichen Nordrhein-Westfalen am Montagabend. Aufgrund der Böen von teils mehr als 130 km/h musste ein Airbus A330 der irischen Fluggesellschaft Air Lingus am Flughafen Dublin zweimal durchstarten und schließlich in Shannon landen.

Eine Luftnotlage wird in der Regel erklärt, wenn die Crew einen sicheren Weiterflug aufgrund von unvorhergesehenen Zwischenfällen nicht beenden kann und schnellstmöglich den nächsten Flughafen ansteuern muss. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Airbus A320 der spanischen Fluggesellschaft Iberia eine Luftnotlage erklärt, weil der Kabinendruck über dem Mittelmeer plötzlich abgesackt war. (shh)

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