In mehr als 12.000 Metern HöheBoeing 777 meldet Luftnotlage über dem Atlantik – Pilot handlungsunfähig

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Eine Boeing 777 der britischen Fluggesellschaft British Airways kurz nach dem Start. Das Flugzeug ist markant in weiß, rot und blau lackiert. (Symbolbild)

Eine Boeing 777 der britischen Fluggesellschaft British Airways hat über dem Atlantischen Ozean eine Luftnotlage erklärt. Ein Pilot der Passagiermaschine erlitt einen medizinischen Notfall. (Symbolbild)

Ein Pilot der Boeing 777 hatte einen medizinischen Notfall erlitten. Das Flugzeug war mehr als 800 Kilometer von der Küste entfernt.

Eine Boeing 777 der britischen Fluggesellschaft British Airways hat mitten über dem Atlantik eine Luftnotlage erklärt. An Bord des Passagierflugzeugs wurde Alarm geschlagen, nachdem einer der Piloten handlungsunfähig geworden war. Mehrere gut informierte Branchenmedien berichten von einem medizinischen Notfall.

Das Flugzeug war in 12.000 Metern Höhe unterwegs, als einer der verbliebenen Piloten den international gültigen Notfallcode 7700 für eine Luftnotlage funkte. Die British-Airways-Maschine auf dem Weg von New York nach London-Gatwick war zudem weit von der Küste entfernt, musste aber umgehend den Landeanflug auf den nächstgelegenen Flughafen einleiten.

British Airways: Boeing 777 meldet Luftnotlage über dem Atlantik

Flug BA 2272 war gegen 2.33 Uhr deutscher Zeit am frühen Freitagmorgen (15. März) am John F. Kennedy Airport in New York gestartet und hatte zunächst planmäßig die Flughöhe von etwa 12.200 Metern erreicht. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Vor der kanadischen Küste kam es dann zu dem Notfall.

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Die Piloten der Boeing 777 leiteten gegen kurz vor 6 Uhr etwa 800 Kilometer vor der kanadischen Küste ein scharfes Wendemanöver ein und begannen unmittelbar mit dem Sinkflug. Das Flugzeug verlor schnell an Höhe und steuerte auf den Flughafen in St. Johns in der kanadischen Provinz St. Pierre und Miquelon zu.

Notfall über dem Atlantik: Pilot von Boeing 777 plötzlich nicht mehr ansprechbar

Die British-Airways-Maschine landete rund eine Stunde nach dem Zwischenfall in St. Johns, wo Notärzte und Sanitäter auf das Flugzeug warteten. Zunächst hatte das Branchenportal „Aviation Herald“ berichtet. Zum Zustand des Piloten machte British Airways zunächst keine weiteren Angaben, die Passagiere mussten das Flugzeug verlassen.

Die betroffene Boeing 777 konnte erst am Folgetag weiter nach London-Gatwick fliegen, da die Piloten ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten mussten. Der Flug nach Europa verlief ohne weitere Probleme und landete am späten Samstagabend (16. März) mit etwa 36 Stunden Verspätung in London-Gatwick.

Alarm an Bord von Boeing 777: British-Airways-Flugzeug muss notlanden

Zwar verfügen größere Passagiermaschinen wie etwa die Boeing 777 über drei Piloten, eine Atlantiküberquerung mit nur zwei handlungsfähigen Piloten ist allerdings riskant, da sich die Crew in der Regel im Cockpit abwechselt. Je nach Zustand des betroffenen Piloten hätte ein Weiterflug zudem gesundheitsgefährdend sein können.

Ein medizinischer Notfall an Bord eines Flugzeugs ist einer der wenigen Gründe für eine Notlandung in der Luftfahrt. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Airbus A320 von British Airways über der Nordsee einen Flug abbrechen müssen, weil es im Cockpit des Flugzeugs zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war.

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