Mehrere Werke lahmgelegtIT-Störung bei Volkswagen nach mehreren Stunden behoben

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Nahezu vollständig dunkel erscheint das Markenhochhaus im Volkswagen Stammwerk am Abend.

Eine IT-Störung hat die zentrale Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns lahmgelegt.

Die Ursache ist zunächst nicht bekannt, der Autobauer hat einen Krisenstab einberufen. Nach einer Cyberattacke von außen sieht es nicht aus.

Eine IT-Störung hat am Mittwoch die zentrale Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns lahmgelegt. Die Produktion in mehreren Werken stand still, bestätigte ein Konzernsprecher. Erst am Donnerstagmorgen konnte die Produktion langsam wieder hochgefahren werden, hieß es weiter.

„Wir können eine IT-Störung von Netzwerkkomponenten am Standort Wolfsburg bestätigen“, sagte der Sprecher. Die vier fahrzeugproduzierenden Werke in Deutschland standen von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen - also Wolfsburg, Emden, Zwickau und Osnabrück. Auch die Komponentenwerke in Kassel, Braunschweig und Salzgitter waren betroffen: „Die Störung besteht seit 12.30 Uhr und wird aktuell analysiert. Es gibt Implikationen auf fahrzeugproduzierende Werke“, hieß es am Mittwochabend weiter.

VW: IT-Störung legt das Wer lahm

Auch die VW-Tochter Audi war von der IT-Störung betroffen, wie eine Audi-Sprecherin am Abend auf Anfrage der dpa sagte. In welchem Umfang das der Fall war, werde noch untersucht.

Zu Auswirkungen im Ausland konnte der Konzernsprecher zunächst nichts sagen. Derzeit sehe es nicht nach einem Angriff von außen aus, hieß es am Abend weiter. Wann das Problem behoben sein werde und die Produktion wieder laufe, sei noch nicht abzuschätzen. Zuvor hatte darüber das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach wurde ein Krisenstab einberufen.

Ende August war der VW-Rivale Toyota von einem Totalausfall betroffen. Bei dem japanischen Autoriesen hatten technische Probleme für etwa einen Tag zu einem kompletten Produktionsausfall in Japan geführt. Schuld gewesen sei ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung. Später hieß es, Ursache sei unzureichender Speicherplatz auf Servern gewesen. Bei dem Vorfall habe es sich nicht um einen Cyberangriff gehandelt, wurde betont.

Toyota hatte erst im März vergangenen Jahres alle seine Werke schließen müssen, nachdem sein inländischer Zulieferer Kojima Industries einen durch einen Cyberangriff verursachten Systemausfall erlitten hatte. Auch dabei waren alle 28 Produktionslinien von Toyota in den 14 Fabriken betroffen, was die Produktion von etwa 13 000 Fahrzeugen beeinträchtigte. Der Konzern war außerdem gezwungen, im Juli einen Teil seines Betriebs vorübergehend einzustellen, nachdem ein Cyberangriff auf ein Computersystem im Hafen von Nagoya, einem Drehkreuz von Toyota, die Hafendienste zwei Tage unterbrochen hatte. (dpa)

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