Das Inovana-Seniorenheim hat mit Emvia Living einen neuen Besitzer.
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Wipperfürth – Die Nachricht kam überraschend. Das Inovana-Seniorenheim an der Lüdenscheider Straße hat einen neuen Eigentümer (wir berichteten). Ein noch junger Pflegekonzern, die Emvia Living Gruppe mit Sitz in Hamburg, hat dem Ehepaar Daoud und Stefanie Mhaibesh das 80-Betten-Haus abgekauft. „Die Verträge haben wir vor einer Woche unterschrieben“, sagt Klaus Rademacher, Leiter Eröffnungen und Neue Einrichtungen bei Emvia und vorübergehend auch Leiter des Wipperfürther Seniorenheims. Denn leider habe die bisherige Einrichtungsleiterin Stefanie Mhaibesh auch diese Funktion aufgegeben. Der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie habe beim Ehepaar Mhaibesh den Ausschlag gegeben, sagt Rademacher.
Ein Konzern bietet wirtschaftliche Vorteile
„Wir haben uns nach einem längerem Auswahlprozess für Emvia entschieden, einem engagierten und gut strukturiertem Betreiber“, wird Daoud Mhaibesh in einer Presseerklärung von Emvia zitiert. „Herr Mhaibesh hat sich am Dienstag noch von allen Mitarbeitern persönlich verabschiedet“, so Rademacher. Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung für die rund 100 Inovana-Beschäftigten statt, auf der sich der neue Besitzer vorstellte. Alle Mitarbeiter, von der Reinigungskraft bis zur Pflegedienstleitung wurden übernommen, betont Emvia. Für Inovana gilt ein Haustarif.
Emvia Living
Die Emvia Living GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein noch junges Unternehmen in der Pflegebranche. Es entstand 2017, als der französische Pflegeheim-Konzern Marseille 46 stationäre Einrichtungen aus den MK-Kliniken abspaltete und ein neues Unternehmen gründete.
Die Emvia Living Gruppe bietet unter verschiedenen Markennamen nach eigenen Angaben eine „qualitativ hochwertige Versorgung in gehobenem Ambiente“ an.
Aktuell gehören rund 65 Einrichtungen in zwölf Bundesländern zu Emvia, mit zusammen rund 6500 Bewohnern. Der Konzern will in den kommenden Jahren weiter expandieren.
Emvia ist ein Kunstwort, entstanden aus der Abkürzung „Em“ wie Empathie und Emeritus (Ruhestand) und „via“ wie Leben.
Klaus Rademacher ist voll des Lobes über das Wipperfürther Heim. „Ich arbeite seit 30 Jahren in der Pflege. Das Haus hier ist ein sehr gutes Produkt, von der Einrichtung über die Ausstattung bis zu den Mitarbeitern.“ Viele der Beschäftigten seien schon seit 10, 15 Jahren dabei, auch das spreche für das Heim. Der Name „Inovana“ bleibe erhalten, auch sonst solle sich nur Weniges ändern, sagt Rademacher. Im Umgang mit der Corona-Pandemie setze man weiterhin auf größte Vorsicht. Für Mitarbeiter und Besucher gelte durchgängig Maskenpflicht, nicht für die Bewohner, von denen 99 Prozent geimpft seien. Die ersten vier hätten bereits eine dritte Impfung erhalten.
Ende 2015 wurde der Neubau an der Lüdenscheider Straße eingeweiht, als Nachfolger des „Hauses auf dem Silberberg“, dass den neuen baulichen Bestimmungen nicht mehr entsprach.
Inovana gehört jetzt zu einem bundesweit tätigen Konzern, der in den kommenden Jahren weiter expandieren will (siehe Info-Kasten). Ein Konzern habe im Einkauf ganz andere Möglichkeiten als ein familiengeführtes Unternehmen und profitiere von Synergieeffekten, erklärt der Krankenhausmanager. Nächste Woche will Klaus Rademacher die gut 70 Bewohner des Seniorenheims über den Eigentümerwechsel informieren und die Angehörigen anschreiben.