Tipps zum EinkaufenSieben schöne Wochenmärkte in Köln

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Wochenmarkt Nippes Bause zwei

Der Wochenmarkt in Nippes ist von montags bis samstags geöffnet.

Nippes

Der Markt: Ein unprätentiöser Mittendrin-Markt, jenseits stilistischer Eitelkeiten: Organza und Obst, Wurstwaren und Stiefmütterchen, Biokäse und Pantoffeln. Den besten Blick auf das Auslagenallerlei hat man von der Betontreppe, dem "Taj Mahal".

Lieblingsort Nippes

Der Kaffeekiosk im Taj Mahal , einmal wegen des Spitzenkaffees. Zweitens wegen des duzfreundlichen Empfangs: Das Büdchen ist ein liebevoll geführter Trost-Ort, zu jeder Zeit besucht und auch besuchbar: Die Tischchen davor sind überdacht und mit Blümchen verschönt, die Bänke weichwarm, weil fellbedeckt.

Genial-urbaner, wenn auch nicht besonders reinlicher Beobachtungsposten, auf den man sich mit den verzehrfertigen Markteinkäufen hinsetzen kann, um essenderweise zu gucken: Auf diesem Markt wandern Dreingaben wie Weintrauben und Erdbeeren, auch ungewaschen, noch großzügig von Hand zu Hand und direkt in den Mund. Die Kinder freut's. Ausgelacht wird, wer nur eine einzige Salatgurke kauft. Mindestens eine zweite wird schon mal von türkischen Händlern wie selbstverständlich in die Tüte gepackt, was die Angelegenheit nicht teurer macht. Und verhandeln kann man auch. Exklusives? Klar, es gibt guten Käse von Belitz. Die Firma allerdings präsentiert sich auf mehreren Märkten in Köln. Origineller ist der krossgebackene Sesamring für einen Euro, der mit Lutscher fürs Kind über die Theke gereicht wird. Fazit: laut, urig und nichts für kommunikationsfaule wie fimschige Menschen.

Drumherum: Leidenschaftliche Kaffeetrinker sind in Nippes gut aufgehoben: Nicht weit vom Markt sind gleich mehrere Cafés zu finden, das "Eichhörnchen", die Rösterei "Kaffeebaum" und die "Espresso Bar Centrale". Im Sommer lohnt sich ein Kaffee-Stop auf dem nahen Schillplatz. (ihe)

St. Aposteln

Der Markt: Immer dienstags und freitags werden auf dem Platz vor der St. Aposteln-Kirche zwischen Mittel- und Hahnenstraße die Stände aufgebaut. Der Markt ist nicht zu groß, bietet aber alles, was man braucht. Ganz besonders gut kann man hier Blumen kaufen. Im Frühling gibt es Stauden und Setzlinge, aber auch alles Denkbare für die Terrasse, und schöne und ausgefallene Schnittblumen sowieso.

Lieblingsort St. Aposteln

Der beste Ort ist die kleine Kaffeebude . Mitten im Trubel kann man hier mit leckerem Kaffee wunderbar sitzen und die anderen Einkäufer beobachten.

Für Gemüse und Obst gibt es sowohl regionale Anbieter, die von ihren Höfen vor der Stadt kommen, und eigene Produkte verkaufen, aber auch Stände mit handverlesenem Grünzeug vom Großmarkt. Viele Händler verkaufen zusätzlich Selbstgemachtes wie köstliche Marmelade. Hervorzuheben ist auch der Fischstand mit den hilfreichen Ratschlägen der Händlerinnen. Beim "Griechen" findet man nicht nur Schafskäse, sondern auch zahlreiche leckere Dips, Trockenfrüchte und eingelegtes Gemüse. Süßfans sollten unbedingt beim Imker vorbeigehen und Honig kaufen! Aber Achtung: Er ist nur alle zwei Wochen da.

Drumherum: Der Markt liegt mitten in der Stadt und ist daher der ideale Startpunkt für einen Einkaufsbummel. Wer viel Geld hat, biegt in die Mittelstraße ab, wer normal verdient, geht Richtung Schildergasse. Wer das Markttreiben von außen betrachten möchte, ist im "Café Fassbender " an der Mittelstraße gut aufgehoben. Hier gibt es flauschig-weiche Biskuitrollen und Torten, die schon vom Angucken glücklich machen. Sehr stilvoll sitzt man im "Riphahn " an der Ecke Apostelnkloster/Hahnenstraße. Hier lohnt sich vor allem das Frühstück. Bei gutem Wetter kann man hier wunderbar die Sonne genießen. (eva/twe)

Sülz

Der Markt: Zugegeben: Der Markt auf dem Hermeskeiler Platzin Sülz ist definitiv keiner, auf dem man coole Klamotten kaufen kann. Bekleidungsstände gibt es nur vereinzelt. Das Angebot auf dem, mitten in einem Wohngebiet gelegenen, Markt ist eher traditionell: Es gibt vor allem Obst und Gemüse sowie Blumen. Darum gruppieren sich etwa Fisch- und Metzgereistand, Eier- und Käsestand sowie ein Bäcker.

Lieblingsort Sülz

Hier ist der Markt selbst das Highlight. Kommen wir also direkt zum Drumherum: Wer nach dem Marktbesuch Kaffeedurst hat, kann sich rund um den Platz im Eiscafé "Ascanio" oder den Bäckereien "Klein" und "Schmitz-Nittenwilm" stärken .

Gemeinsam ist allen Händlern, dass sie viel Wert auf regionale Produkte legen, von denen viele aus eigenem Anbau oder eigener Herstellung stammen. Das Besondere hier aber ist die familiäre Atmosphäre: Die meisten Stände sind Familienbetriebe und kommen schon seit vielen Jahren auf den Platz gegenüber der Endhaltestelle der Linie 9. Heinrich Burbach etwa verkauft seit mehr als 60 Jahren auf dem Sülzer Markt die Blumen aus seinem Hürther Gartenbaubetrieb. Zumindest freitags kommt der rüstige Mitt-Achtziger bis heute Woche für Woche nach Sülz. Auch Marktsprecher Hans-Theo Außem erinnert sich, dass er schon als kleiner Junge am Blumenstand seiner Oma geholfen hat. Kein Wunder also, dass sich Händler und Kunden meist schon seit Jahren kennen, man grüßt sich mit Namen und hält ein kleines Schwätzchen. An Wochenmarkt-Tagen ist der Hermeskeiler Platz der Treffpunkt für die Nachbarschaft.

Sülz II

Der Markt: Umringt von Altbauten, mit angrenzendem Spielplatz und Café ist das ein schöner Veedelsmarkt, der aber auch einen Abstecher von weiter her lohnt, besonders wegen seiner Lebensmittel-Stände. (Klamotten, Socken, Regenschirme gibt es auf dem Platz ebenfalls, zudem Blumen.)

Lieblingsort Sülz II

Bei schönem Wetter reicht ein Heißgetränk vom Kaffeemobil auf dem Markt und einer Bank, um diesen stadtidyllischen Platz zu genießen. Reichlich Stammpublikum strömt zudem bereits in der Frühe ins "Café Balthasar" .

Das Viktualien-Angebot ist umfänglich, einen Pluspunkt fürs Grünzeug, oft aus der Region: Vom pittoresken Mini-Veggie-Truck, wie man das fahrende Lädchen mit Kohl und Rüben heute nennen würde, bis zum umfänglichen Angebot von Rotem Mangold über frische Kräuter bis zum guten Fruchtsortiment am Riesenstand von Gereon Rech kann man sich erstmal durchgucken. Dazwischen streift man dienstags beispielsweise am Fischstand vorbei, am Bio-Brot der Mühlenbäckerei, einem langen Käsewagen mit guter Qualität oder der großen Auslage des Bergheimer Traditionshändlers Baumann, einem Spezialist für Wild und Geflügel. Letzter Stopp dann bei der Pasta-Manufaktur, die nur am Dienstag da ist, um frische Gnocchi oder Ravioli zu kaufen. Ein Einkauf hier ist eine durch und durch bürgerliche Angelegenheit.

Drumherum: Die Kombination Spielplatz/Café macht den Auerbachplatz - zumal an Markttagen - zu einem beliebten Treffpunkt für Menschen mit kleinen Kindern. Von hier aus fußläufig zu erreichen ist der Beethovenpark und wer ein Stück weiter geht, steht im Lindenthaler Tierpark. (don)

Lesen Sie auf der nächsten Seite alles Wichtige zu den Märkten in Klettenberg, Südstadt und in Riehl

Klettenberg

Der Markt: Wer den Klettenbergmarkt ansteuert, kann sich getrost den Gang in andere Geschäfte sparen. Denn auf dem langgestreckten Mittelstreifen des Klettenberggürtels gibt es alles, was man zum Leben und Genießen braucht: Von Obst und Gemüse aus der Region, frischem Fisch, Fleisch und Milchprodukten sowie Eiern - alles oft in Bio-Qualität -, über ofenfrische Backwaren (unbedingt zu empfehlen sind die wunderbaren französischen Leckereien von Bruno Duroy) bis hinzu Oliven-, Wein- oder Honigspezialitäten.

Lieblingsort Klettenberg

Alex' Kaffeemobil - zu finden etwa in der Mitte des Marktes - bietet einen köstlichen Cappuccino. Dazu ein frisches Croissant von Bruno. Superb!

Daneben bieten zahlreiche Blumenstände Blühendes für Garten und Balkon. Ein Zwischenstopp bei den Blumenbrüdern Tobias und Jens Baum lohnt nicht nur wegen der schmucken Sträuße, die sie binden. Mit ihren liebenswerten Frotzeleien unter Brüdern unterhalten sie gerne Kunden und umliegende Stände. Ein umfangreiches Sortiment an Socken, Schmuck und modischer Damen- oder Kinderkleidung für kleines Geld runden das Angebot des Klettenberger Veedelsmarktes ab.

Drumherum: Parkplätze in dem Wohngebiet rund um den Markt sind rar. Die Haltestelle der Linie 18 auf der Luxemburger Straße liegt lediglich zwei Gehminuten entfernt. Auch der Grüngürtel ist nah, so dass eine vormittägliche Radtour am Klettenbergmarkt enden könnte. (aho)

Südstadt

Der Markt: Der Ökomarkt am Severinskirchplatz lädt mit seiner familiären Atmosphäre und einem ausgesuchten Angebot zum Besuch ein. Die Auswahl an Ständen ist überschaubar - der Markt besteht tatsächlich aus drei Verkaufsständen.

Lieblingsplatz Südstadt

Um die Sonne zu genießen bietet sich der Sitzstein bei der Skulptur aus Bronze an.

Neben dem Gemüsestand, der auch selbstgemachte Suppen anbietet, kann man sich hier mit verschiedenen Dinkelbrotspezialitäten und leckeren Käse- und Milchprodukten aus eigener Herstellung eindecken. Mehr Stände sind auch eigentlich nicht nötig, denn alles was man sonst noch benötigt, findet man auf der direkt angrenzenden Severinstraße. Ein Highlight ist der Brotstand. Hier gibt es Brot mit eigens dafür angebautem Schilfroggen und Baguette nach traditionell französischer Backart. Zudem jede Woche ein neues Angebotsbrot.

Drumherum: Wer die Südstadt kennt, weiß, dass es hier vor netten Cafés und urigen Kneipen nur so wimmelt. Nach erfolgreicher Einkaufstour kann man im gemütlich zusammengewürfelten Café "Die Leuchte" Tee und Quiche probieren oder im "Fonda" am Ubierring Tapas essen.(Mara)

Riehl

Der Markt: So großstädtisch wie das internationale Angebot (vom Afghanen, der griechische Oliven anpreist, den Eifeler Landwirt mit Elstar und Endivien bis hin zur Französin mit Ziegenkäse in Sternform), so vorstädtisch ist die familiäre Atmosphäre - man kennt sich (beim Vornamen), erzählt das Wichtigste der Woche (wer mit wem, warum - und wer nicht).

Lieblingsort Riehl

Gäbe es einen Stand, der die rund 40 anderen charakterisieren sollte, wäre es das "Marmelädchen" . Bei Stavica te Kaat gibt es Brotaufstriche, Chutneys aus Früchten der Region und wechselnde, hausgemachte Teigprodukte, besser: Kunstwerke aus den Küchen der Welt - Kuchen, südamerikanische Teigtaschen (Empanadas) und indische (Samosas). Auch an Nadia Halladjs Feinkost-Stand kommt man nicht ohne einen Plausch über französische Köstlichkeiten, darüber, welcher Käse zu wem passt und mindestens einem Käsestern in der Einkaufstüte vorbei.

Vor allem Blumen- und Käsefans sind hier bestens bedient; und der (auch nicht mit Vornamen bekannte) Kunde ist König: Ob es um Rezeptvorschläge, die optimale Lagerung oder eine Extraportion "für ömesöns" geht. Landwirtschaftliche Produkte aus der Region sind zuhauf zu haben, bio oder nicht - auch Stoffe und Schmuck. Einziger Wermutstropfen: Die Einheit ist durch große Lücken zwischen den Ständen gestört.

Drumherum: Zu Fuß ist man hier flugs in derFlora und auch ein Besuch im Retro-Café "Liebes Herz" in der Garthestraße 21 sei ans Herz gelegt. (kro)

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