Trump, Reker und die AfDPersiflagewagen für den Mini-Rosenmontagszug vorgestellt

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Rosenmontag minizoch

Holger Kirsch mit zwei Entwürfen für die Wagen.

Köln – Das Festkomittee in Köln hat am Dienstag die Wagenentwürfe für den diesjährigen Rosenmontags-Film vorgestellt. Weil ein richtiger Zug in Zeiten der Pandemie nicht möglich ist, entsteht der Zug dieses Jahr als Zusammenarbeit von Festkomitee und Hänneschen-Theater als eine Art Puppenzug. Der WDR produziert hieraus einen 90-minütigen Film.

Amis United

Nur zesamme sin se united

Zugleiter Holger Kirsch hat mit seinem Team 16 Persiflagewagen im Maßstab 1:4 bauen lassen, die Kosten betragen etwa 200.000 Euro. „Es blieb der Wunsch, den Kölnern an Rosenmontag ein ganz besonderes Geschenk zu machen“, begründet Kirsch die Entscheidung für den Zug.

Nicht nur Corona als Thema

Die Corona-Pandemie dominiert den Zug thematisch, aber auch Kölner Themen werden aufgegriffen, ebenso der politische Wechsel in den USA. Ein Hackebeil mit dem Namenszug von Ex-Präsident Donald Trump spaltet die Freiheitsstatue, ein anderer Wagen zeigt Trump-Nachfolger Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris als Notärzte, die sich um die schwer verwundete Freiheitsstatue kümmern. Die Situation im Flüchtlingslager Moria bezeichnet Zugleiter Kirsch als „Schande“, auch hierzu ist ein Wagen entstanden.

Hamsterkäufe

Nur zesamme ... sin mer Hamsterkäufer

Die AfD nimmt als Mistfliege am Zug teil, die dem Pegida-Haufen entfliegt und sicher bei den Querdenkern landet. Autor Attila Hildmann und Sänger Xavier Naidoo servieren gemeinsam braune Soße. Und die katholische Kirche wäscht ihre schwarzen Schafe in einer Kirchen-Waschmaschine weiß und nutzt den Bischofsstab als Halterung für die Wäscheleine.

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Die Kirche wäscht ihre Schäfchen rein...

Sessionsmotto als roter Faden

Das Sessionsmotto „Nur zesamme sin mer Fastelovend“ ist der rote Faden dieses Zugs. Zusammen sind wir „Ökolonia“ heißt ein Wagen, auf dem Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf einem grünen Fahrrad durch die völlig zugewucherte Stadt radelt, überall herrscht Tempo 30, sogar der Dom ist grün. Der Geißbock windet sich als Geistbock aus dem Fernseher – und der FC-Fan schläft auf dem Sofa während eines Geisterspiels ein.

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Auch die Hamsterkäufe werden persifliert, ein Hamster hat die Backen mit Klopapier-Rollen ausgestopft. Und ganz zu Beginn wird das Leiden der Karnevalisten dargestellt. Ein Lappeclown hält sich die Hände vor die Augen und sitzt gefesselt auf einer Bank. „Nur zesamme kumme mer he erus“, lautet der Slogan zur Bewältigung der Pandemie.

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Kölner Dreigestirn 2020: Christian Krath (Prinz), Frank Breuer (Bauer), Ralf Schumacher (Jungfrau) und Ulrike Lubek (Direktorin LVR)

Das Hänneschen-Theater stellt 155 Puppen für den Zug zur Verfügung, in der kommenden Woche finden die Dreharbeiten statt. In der Halle des Karnevalsmuseums ist eine 32 Meter lange Bühne aufgebaut worden, wo der Zug gedreht wird.  

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