Köln – Zum Junggesellenabschied mit vermeintlich lustigen T-Shirts über die Domplatte ziehen? Das kann jeder – und das macht auch fast jeder. Nun gibt es eine Alternative zu diesem Standardprogramm. Junggesellen können sich vom Ledig-Sein auch mit einer Pressekonferenz und mit einer Ehrenrunde vor ganz großer Kulisse verabschieden. Genauer gesagt im Rheinenergie-Stadion.
Vera Sandmann (30) hat es als erste getan. Pardon, Vera Pleuser. Denn kurz nach der Verabschiedung aus dem Junggesellinnenstand hat sie auch ihren alten Geburtsnamen hinter sich gelassen. Wie das mit dem Abschied laufen wird, das wusste sie aber erst, als sie in der Umkleide des 1. FC Köln stand. Bis dahin hatte ihre Trauzeugin Anja Rosentreter dafür gesorgt, dass die angehende Braut nicht ihre Augenbinde abziehen konnte. Und als sie die abnehmen durfte, da wurde Vera Pleuser augenblicklich klar, dass sie im Rheinenergie-Stadion vom Ledig-Sein Abschied nahm.
Braut im kurzen FC-Brautkleid
„Ich habe für meine Freundin das ganze Programm gebucht“, sagt Anja Rosentreter. Zuerst streiften sich 16 der 17 Frauen ein Fan-Top über. Für die Braut gab es ein kurzes FC-Brautkleid. Danach ging es ohne Vorbereitung zur Pressekonferenz. „Das war gar kein Problem für Vera“, sagt Freundin Anja. Und schiebt lachend nach: „Ich habe die Konferenz geleitet, da ist sie gar nicht so oft zu Wort gekommen.“ Danach war die Interview-Zone, in der sich die Fußballer direkt nach dem Spiel den Fragen der Reporter stellen, für die Braut ein leichtes Spiel.
Und dann das große Rund. Unter den Klängen der FC-Hymne liefen die 17 jungen Frauen ins Stadion ein. „Vera ist eine glühende Podolski-Verehrerin“, sagt Freundin Anja. Also wurde für die Braut die Lukas-Podolski-Loge geöffnet. Um gleich einmal zu verdeutlichen, wer in der Ehe das Sagen haben wird, nahm Vera Sandmann auf der Trainerbank Platz.
Zu all den berühmten Plätzen wurde die Verabschiedungsgesellschaft von einem Stadionführer geleitet. Ein Stadion-Fotograf hat das alles im Bild festgehalten. „Und ein Glas Sekt gibt es auch noch dazu“, sagt Carmen Diaz, Sprecherin der Kölner Sportstätten GmbH zu dem neuen Angebot. Kostenpunkt: 480 Euro.