Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Ab SeptemberKVB wollen Fahrpläne in Köln wieder ausweiten

Lesezeit 3 Minuten
Schon seit 2022 gibt es massive Einschränkungen im KVB-Angebot.

Schon seit 2022 gibt es massive Einschränkungen im KVB-Angebot.

Ab Herbst sollen wieder mehr Busse und Bahnen fahren, es bleiben aber Einschränkungen.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) fahren nach einem Notfahrplan, der schon längst hätte Geschichte sein sollen. In einer Mitteilung an den Verkehrsausschuss und an die Bezirksvertretungen führt Dezernent Ascan Egerer jetzt aus, dass der Ende 2024 eingeführte, deutlich reduzierte Fahrplan nur gelten sollte, bis die Mülheimer Brücke nicht mehr gesperrt ist.

Dabei war der Fahrplan der KVB bereits 2022 und 2023 eingeschränkt worden. Jetzt sollen mit Freigabe der Mülheimer Brücke für die Stadtbahnen ab 15. September „einige der aktuell bestehenden Angebotsreduzierungen“ wieder aufgehoben werden.

So werden unter anderem die Buslinien 124, 173 und 179 wieder in Betrieb genommen werden. Die Stadtbahnlinien 13 und 18 sollen wieder durchgängig verkehren, die Ersatzlinien 14 und 118 werden dann eingestellt. Allerdings wird die Anbindung von Holweide nach Thielenbruch künftig nicht mehr von der Linie 18, sondern von einer verlängerten Linie 13 bedient.

Samstags weniger Stadtbahnen

Etliche Linien sollen ab dem Herbst wieder in dichterem Takt fahren. Auf den Linien 1 und 18 wird es jedoch an Samstagen weiter Einschränkungen geben. Wegen des Einkaufsverkehrs sind die Bahnen meist überfüllt, deshalb ist grundsätzlich ein Fünf-Minuten-Takt vorgesehen. Weil die Ressourcen dafür fehlen, wird dieser aber an Samstagen von den KVB bis auf weiteres nicht realisiert.

Letztlich fehlt es dem Verkehrsunternehmen nach wie vor an den Voraussetzungen, vor allem im Bereich der Stadtbahnen ein adäquates Angebot machen zu können. Das liegt vor allem daran, dass bereits vor vielen Jahren neue Züge bei der Firma Alstom geordert wurden. Deren Lieferung verzögert sich aber immer weiter, aktuell wird noch nicht einmal mehr ein verbindlicher Liefertermin kommuniziert.

Kein Erreichen des „Regelfahrplans“

Das verwundert, weil für das Rheinland jüngst erst neue S-Bahnen beim selben Hersteller bestellt wurden, die angeblich pünktlich ausgeliefert werden sollen. Konkret sollen die neuen KVB-Bahnen aber Sonderanfertigungen sein, und mit deren Entwicklung ist Alstom anscheinend überfordert. Die Folge: „Probleme im Bereich der Fahrzeugverfügbarkeit“, wie es formal in der Mitteilung der Verwaltung heißt.

Und dann folgt ein Fazit, das die Stimmung von Politikern wie KVB-Kunden nicht gerade aufhellen dürfte. Auch in den nächsten Jahren werde dieser „akute Fahrzeugmangel“ anhalten: „Ein Erreichen des Regelfahrplans ist nicht vor 2030 zu erwarten.“

Immerhin seien in der bisherigen Zeit des reduzierten Fahrplans die „ungeplanten, personalbedingten“ Ausfälle von Fahrten deutlich gesunken. Konkrete Zahlen nennen die KVB dazu nicht. Man habe aber die Kapazitäten in den eigenen Fahrschulen deutlich aufgestockt. Derzeit gebe es für Menschen, die lernen möchten, eine Stadtbahn zu steuern, 210 Fahrschulplätze. Diese Investition in kompetente Mitarbeitende kommt aber vorerst nicht voll zum Tragen. Die Verzögerung bei der Lieferung neuer Bahnen führt dazu, dass veraltete Modelle weiterfahren müssen. Dafür jedoch gibt es kaum noch Ersatzteile, sodass die häufig für längere Zeit überhaupt nicht eingesetzt werden können.