Ausstellung in Köln„50 Johr Bläck Fööss“ im Stadtmuseum eröffnet

Lesezeit 3 Minuten
Ein Stück Stadtgeschichte bietet die nun eröffnete Ausstellung in Köln.

Ein Stück Stadtgeschichte bietet die nun eröffnete Ausstellung in Köln.

Köln – Sieben lange Wochen mussten Erry Stoklosa und seine Bandkollegen darauf warten: Gestern konnte endlich die Sonderausstellung anlässlich des Jubiläums der Bläck Fööss im Kölnischen Stadtmuseum eröffnet werden. Gemeinsam mit Schlagzeuger Ralph Gusovius und Bassist Hanz Thodam wanderte der Ur-Fooss an der Zeughausstraße durch ein halbes Jahrhundert seiner eigenen Geschichte, aber auch die der Stadt. Denn dass das Jubiläum der „Mutter aller kölschen Bands“ nicht bloß ein Stück Musik-, sondern auch ein Stück Stadtgeschichte darstellt, davon ist Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach überzeugt, die sich zudem erleichtert zeigt, dass Museen generell wieder öffnen können.

Ausstellungsstücke aus dem Privatbesitz der Band

Rund 300 Objekte hat Kurator Dr. Philipp Hoffmann für die Ausstellung „50 Johr Bläck Fööss“ aus dem Privatbesitz der Bandmitglieder sowie von Fans zusammengetragen. Neben Originalinstrumenten und -platten sind so auch einige Kuriositäten zusammengekommen – etwa der als verschollen gegoltene graue Hausmeister-Kittel von Tommy Engel oder ein von der Band unterzeichneter Geldschein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch das „Bickendorfer Büdchen“ hat es als Installation ins Museum geschafft. Es steht gleich neben dem imposanten Wandbild des Covers von „Et Es 20 Johr Jenau Jetz Her“, der Föösschen Version des legendären Beatles-Albums „Sgt. Pepper“s Lonely Hearts Club Band“, welches laut Stoklosa seinerzeit das teuerste und aufwendigste Plattencover war, das in Köln produziert wurde. „Manche der Dinge anzusehen ist wie eine Initialzündung für mich. Da kommen sofort Erinnerungen hoch“, gibt sich der Musiker nostalgisch.

Auch für Kurator Hoffmann war die Arbeit an der Ausstellung eine ganz besondere Herausforderung. „Ich bin Kölner, Jahrgang 1986, und mit den Fööss aufgewachsen. Wahrscheinlich verbindet jeder Kölner seine eigenen Geschichten und Emotionen mit der Band“, erzählt er . Was die Ausstellung ebenfalls gut zeige: die sozialkritische Komponente der Band. Wer denke etwa heutzutage beim fröhlichen Mitsingen schon daran, dass zum Beispiel in „Dat Wasser vun Kölle“ die damalige Verschmutzung des Rheins thematisiert wurde.

Auch die Fööss Erry Stoklosa (M.), Ralph Gusovius (l.) und Hanz Thodam wanderten staunend durch ihre zum Teil eigene Geschichte und posierten etwa vor der Installation des Bickendorfer Büdchens.

Auch die Fööss Erry Stoklosa (M.), Ralph Gusovius (l.) und Hanz Thodam wanderten staunend durch ihre zum Teil eigene Geschichte und posierten etwa vor der Installation des Bickendorfer Büdchens.

„Ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl, an etwas Historischem mitwirken zu dürfen“, drückt Hanz Thodam, der seit anderthalb Jahren Bassist der Bläck Fööss ist, seine Gedanken aus. Dieses habe sich nun mit der Ausstellung noch einmal verstärkt. Auch er sei mit der Band aufgewachsen, habe in der Schule sogar Tommy Engel gemimt. Dass er nun die Bandgeschichte weiterschreiben dürfe, sei für ihn „eine riesen Ehre. Manche Songs zu spielen fühlt sich für mich immer noch eher wie ein Gebet an“, erklärt er ehrfürchtig.

Die Ausstellung „50 Johr Bläck Fööss“ ist noch bis zum 27. September im Stadtmuseum zu sehen.Wegen der Corona-Sicherheitsmaßnahmen ist der Zugang derzeit noch auf 30 Personen begrenzt. Der Eintritt beträgt 5 Euro (ermäßigt 3 Euro). Auch der virtuelle Rundgang ist weiterhin verfügbar.

www.koelnisches-stadtmuseum.de/rundgang

Rundschau abonnieren