„Willi-Ostermann-Medaille“Auszeichnung in Kölner Mundart geht an JP Weber

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JP Weber wird mit der „Willi-Ostermann-Medaille“ augezeichnet.

Köln – Viel mehr geht nicht. Wer die Willi-Ostermann-Medaille bekommt, der hat sich in ganz besonderem Maße um das Kölner Liedgut verdient gemacht. Die Auszeichnung gilt als die größte in Kölner Kultur und Mundart. Ein Auszug aus der Liste der Preisträger lässt keine Fragen offen: Ludwig Sebus, die Bläck Fööss, Willy Millowitsch, die Höhner oder Hans Süper.

„Willi-Ostermann-Medaille“ kehrt zurück

Seit 1967 ist sie in unregelmäßigen Abständen verliehen worden, oft im Rahmen der Prinzenproklamation. Nach der bisher letzten Verleihung an den damaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen 2007 ist die Tradition aber eingeschlafen. Am 2. Oktober kehrt die Willi-Ostermann-Medaille nach 15 Jahren zurück – und geht an JP Weber. Am 1. Oktober hätte Willi Ostermann seinen 146. Geburtstag gefeiert. Da der Preisträger an diesem Abend bereits durch ein eigenes Konzert verplant ist, findet die große Gala einen Tag später statt.

Am 2. Februar, genau 55 Jahre nach der ersten Verleihung, gründete sich ein neues Kuratorium aus namhaften Persönlichkeiten der Stadt, um der traditionsreichen Auszeichnung wieder neues Leben einzuhauchen. Vorsitzender ist Hendrik Biergans. „Die Ostermann-Gesellschaft hatte das Gefühl, dass es wieder Zeit ist, die Tradition zurück ins Leben zu rufen und kam mit der Idee auf mich zu“, sagt Biergans, der daraufhin das Kuratorium zusammenstellte. „Kölsch interessiert wieder junge Menschen. Bands wie Kasalla oder Querbeat haben dafür ein Momentum geschaffen.“

„Virtuoser Musiker und Künstler“

Die weiteren Kuratoren sind der frühere Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma, Isabelle Assenmacher, Michael Nücken, Senatspräsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, die ehemalige Hänneschen-Intendantin Frauke Kämmerling, Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort und Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft. „Alles Menschen, denen die kölsche Kultur am Herzen liegt“, sagt Biergans.

„Die Flitsch“ reiht sich nun also ein in die prominente Preisträgerliste. „JP ist ein virtuoser Musiker und Künstler. Er schafft es, die kölsche Kultur der alten Krätzcher in die Zukunft zu transportieren und kann damit Jung und Alt, von neun bis 99, begeistern“, begründet Biergans. Und vor allem zeige er, dass die kölsche Kultur mehr als nur eine reine Party sei.

„Es geht um Vielfalt“

Die Laudatio bei der Gala im Lindner Hotel hält Ludwig Sebus, der die Auszeichnung bereits 1968 entgegennahm und nun auch zum musikalischen Programm beitragen wird. Ein weiterer Gast auf der Bühne: die junge Band King Louie. Die vier Musiker, Anfang bis Mitte 20, verarbeiten in ihren kölschen Texten Themen der Jugend.

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„Es geht nicht nur um früher. Es geht um Vielfalt“, erklärt Biergans. „Wir wollen nicht nur in der eigenen Suppe schwimmen. Kultur lebt von Bereicherung und neuen Einflüssen.“ Das sei das, wofür auch die Auszeichnung stehen solle. Auch das Ensemble des Hänneschen-Theaters ist Teil der Gala und wird ein exklusiv für diesen Abend geschriebenes Stück auf die Bühne bringen.

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