Sanierung im SommerRadweg an Neusser Landstraße in Worringen wird breiter – Gefahren für Lkw befürchtet

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Nach der Sanierung der Neusser Landstraße soll der Radweg breiter und die Fahrbahn schmaler sein - Bezirksvertreter sehen das kritisch.

Nach der Sanierung der Neusser Landstraße soll der Radweg breiter und die Fahrbahn schmaler sein – Bezirksvertreter sehen das kritisch.

In der Bezirksvertretung fürchtet man, dass der breitere Radweg entlang der Neusser Landstraße zu brenzligen Situationen zwischen Lkw führen könnte.

Noch in diesem Jahr steht die herbeigesehnte Sanierung der Neusser Landstraße in ihrem Worringer Abschnitt an: Im Sommer sollen die Baumaschinen dort erstmals anrollen.

Bereits im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass die Straße nicht nur saniert, sondern auch umgestaltet wird, denn Fußgänger und Radfahrer sollen dort mehr Platz bekommen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Chorweiler wurde nun der Baubeschluss für die Sanierung beraten, wozu die Bezirksvertretung auch Tim Queitsch vom Amt für Verkehrsentwicklung eingeladen hatten – denn manche ihrer Mitglieder sehen die geplante Umgestaltung auch kritisch.

Bedenken wegen möglicher Engpässe für Lkw

Bedenken äußerten sie etwa angesichts des Umstands, dass die geplante Verbreiterung des Radweges auf Kosten der Fahrbahn geht – diese soll künftig gut 6,50 Meter breit sein, statt wie bisher bis zu 8,70 Meter. Da die Straße von vielen Lkw frequentiert werde, könnte dies zu Problemen führen, sollten sich zwei überbreite Fahrzeuge entgegenkommen.

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„Ich habe das Gefühl, dass die Landwirte bei der Planung nicht in den Blick genommen wurden“, sagte etwa Inan Gökpinar, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Deren Fahrzeuge haben auch schon mal Breiten von über zwei Meter.“ Daniel Kastenholz (CDU) regte an, Alternativrouten für die Radwegeführung in die Planung aufzunehmen. „Zum Beispiel am Pletschbach entlang oder durch den Ort. Das halte ich für besser, als hier eine neue Gefahrensituation zu schaffen“, sagte er.

Keine alternativen Lösungen für Parkplatzsituation

Laut Queitsch aber entspreche auch die schmalere Fahrbahn den gültigen Regelwerken, „sodass sich auch künftig Lkw werden begegnen können“ – schwierig werde es allerdings, so schränkte er ein, wenn auch künftig noch am Straßenrand geparkt werde, wie es zurzeit dort üblich ist.

Alternative Lösungen für die Parksituation seien in der Planung allerdings nicht enthalten. Für die Phasen der Bauarbeiten, während der die Straße komplett gesperrt bleiben wird, werde hingegen in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein nach Ausweichmöglichkeiten für die Anwohner gesucht, etwa auf brachliegenden Grundstücken oder Supermarktparkplätzen.

Dennoch regte Kastenholz einen Änderungsantrag an, anstatt die Straße umzugestalten, sie in ihren bestehenden Maßen zu sanieren und für den Radweg eine Alternativroute zu suchen. Dagegen wandte jedoch Lars Wahlen (Grüne) ein, dass die Neusser Landstraße Teil des künftigen Radverkehrsroutennetzes werden solle. „Der Straßenraum ist eben begrenzt und im Rahmen der Möglichkeiten ist die Planung ein guter Kompromiss“, meinte er.

Großräumige Umleitungen wegen Straßensperrung

Die Sperrung der Straße wird auch weiträumige Umleitungen für den Verkehr nötig machen, etwa über die Industriestraße, den Blumenbergsweg und die Bruchstraße. Lkw sollen bereits auf der A1 und der A46 auf die Sperrung aufmerksam gemacht und auf die A57 verwiesen werden.

Im Juni solle das Verkehrsführungskonzept stehen, kündigte Queitsch an.

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