Fast jede Nacht DrogenfundeZollamt Köln präsentiert kuriose Verstecke und Tarnungen

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Der Zoll präsentierte ein Buch, in dem Heroin versteckt war.

Der Zoll präsentierte ein Buch, in dem Heroin versteckt war.

Köln – Die Zollfahnder im Kölner Flughafen kann nicht mehr viel überraschen: Immer wieder finden die Ermittler Drogen in ungewöhnlichen Verstecken. Regelmäßig lässt sich das Hauptzollamt in die Karten schauen und stellt der Öffentlichkeit die aufwendigsten Funde und kuriosen Tarnungen vor – so auch am Dienstag.

Fünf Kilogramm Kokain als Untergrund für gemalte Bilder hat der Zoll unlängst am Airport gefunden. Das hochreine Kokain sei zur Tarnung sehr flach gepresst und dann bemalt worden, sagte Zoll-Sprecher Jens Ahland „Allein die Menge dieser Kokain-Bilder hätte eine Einzeldosis für so viele Leute ergeben, wie in das ausverkaufte Stadion des 1. FC Köln passen.“

Haschisch zwischen Kinderspielzeug

Aktuell seien fast jede Nacht Drogenfunde in Paketen am Flughafen zu verzeichnen. Allein seit Mitte Juni seien dort Drogen im Wert von rund 2,9 Millionen Euro gefunden worden. Neben Heroin und Crystal Meth in Büchern und Ecstasy-Tabletten in Protein-Pulver-Packungen sei auch Kokain in Kartoffelbrei versteckt worden. Jede Nacht seien auf dem Flughafen mehr als 100 Drogenfahnder im Einsatz. Die Herkunft der Pakete lasse selten Rückschlüsse zu, sagte Ahland. „Das kommt wirklich zum Teil aus Ländern, wo man nie damit rechnen würde, deswegen schließen wir auch keine Routen aus. Wir konzentrieren uns wirklich mehr darauf, wie ist die Ware beschrieben, welche Hinweise haben wir vielleicht, aber Kommissar Zufall spielt natürlich auch eine Rolle.“ Die Drogen wie auch die Verstecke werden nach Abschluss der Ermittlungen zerstört.

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An Kreativität habe es den Drogenschmugglern noch nicht gefehlt, sagen die Fahnder immer wieder. So haben die Beamten in der Vergangenheit aus Kokain gepresste Deko-Fische entdeckt, Marihuana in Tischplatten oder Rauschgift in Motorradkupplungen gefunden. Außerdem auf der großen Fundliste des Hauptzollamtes: Gefälschte Potenzmittel aus China, ein täuschend echt nachgemachter Champions-League-Pokal, geschmuggelter Beluga-Kaviar, billiger Zahnersatz oder gefälschte Klunker.

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Der Zoll warnt erneut vor den oftmals gefährlichen Fälschungen: Billige Medikamente im Internet zu bestellten, beispielsweise aus Fernost, könne bei der Einnahme zu schweren Nebenwirkungen führen. Im Internet werden Medikamente jeglicher Art angeboten, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind und im Netz einfach bestellt werden können.

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