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Flut in NRWStadt Köln soll einen Fonds für die Opfer einrichten

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Am Rodenkirchener Ufer: Das Hochwasser ist noch da, aber der Pegel sinkt.

Am Rodenkirchener Ufer: Das Hochwasser ist noch da, aber der Pegel sinkt.

Die SPD-Fraktion im Rat schlägt vor, dass die Stadt Kölner Opfern der Hochwasserkatastrophe schnell und unbürokratisch hilft. Im Hauptausschuss, der an diesem Montag tagt, will sie beantragen, dass fünf Millionen Euro in einem Soforthilfefonds zur Verfügung gestellt werden.

Auch in Köln habe der Starkregen viel Schaden angerichtet, in einigen Stadtteilen gebe es noch immer Stromausfälle, heißt es zur Begründung. Das Geld aus dem Fonds soll in erster Linie nicht-kommerziellen Institutionen wie Vereinen oder bürgerschaftlichen Organisationen zugute kommen und sie bei der Bewältigung der Schäden unterstützen.

Betroffene Privatleute, Gewerbetreibende oder Unternehmen könnten mit dem Geld ebenfalls unterstützt werden, wenn ihre Schäden nachweislich nicht durch Versicherungen oder aus Nothilfemitteln des Landes oder des Bundes gedeckt würden. Die Finanzhilfen müssten durch ein einfaches und unbürokratisches Antragsverfahren zügig verteilt werden, fordert die SPD. „Stadt und Bürgerschaft haben die Pflicht, solidarisch zusammenzustehen“, sagt Fraktionschef Christian Joisten.

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Rheinenergie

Auch am Sonntag waren noch nicht alle Kölner Haushalte wieder mit Strom versorgt. Die Rheinenergie sprach von einer Vielzahl kleinteiliger Einsätze. In den meisten Fällen gehe es um die Überprüfung von Hausanschlüssen und die Wiederversorgung einzelner Straßenzüge und Häuser. Es gebe noch etwa 20 Störungen im Niederspannungsnetz, sagte eine Sprecherin. Am Wochenende seien bis zu 200 Mitarbeiter der Rheinenergie im Einsatz gewesen.

Hochwasser

Am Rhein entspannt sich die Lage. Der Scheitelpunkt des Hochwassers sei am Samstagmorgen mit 8,06 Metern erreicht worden, teilten die Stadtentwässerungsbetriebe mit. Seither fällt der Pegel, am Sonntag Abend lag er noch bei 7,31 Meter. Da auch die Wasserstände von Mosel, Glan, Nahe und Sieg fallen und zudem keine Niederschläge vorhergesagt sind, ist mit einem weiteren Sinken des Wassers zu rechnen.

KVB

Alle Stadtbahnen sind wieder auf ihrem normalen Linienweg unterwegs. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk haben am Freitagabend die überflutete Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel leer gepumpt. Danach wurden Anlage und Gleise gründlich untersucht, am Samstag konnte der Betrieb auf der Strecke wieder freigegeben werden. Die Bahnen der Linien 13 halten allerdings vorerst nicht an der Station Parkgürtel/Geldernstraße. Bevor Fahrgäste dort wieder ein- und aussteigen können, müssten erst die elektrotechnischen Anlagen instand gesetzt werden, hieß es bei den KVB. Die Störungen der Linie 18 durch Schäden auf der Strecke im Bereich Hürth konnten unterdessen behoben werden.

Aufnahmen

In den städtischen Unterkünften sind am Wochenende zahlreiche Menschen aus dem Katastrophengebiet im Umland aufgenommen worden. Allein am Samstag wurden 123 Menschen in städtischen Einrichtungen und Hotels untergebracht. Die Sozialbetriebe Köln (SBK) nahmen in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag 58 Menschen aus zwei Altenheimen in Erftstadt auf. „Rund 50 Mitarbeitende waren spontan bereit, zu kommen und zu helfen“, sagt Anna Seelentag, Leiterin des Geschäftsbereichs Pflege, gegenüber der Rundschau.

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