Köln – Beginnt jetzt der viel beschworene Generationenwechsel bei den Bläck Fööss? Am Mittwoch kündigte Sänger Kafi Biermann an, dass er die kölsche Band Anfang 2017 verlassen wird. „In dem Job muss man sich gut konzentrieren können und muss sehr belastbar sein“, sagte Biermann am Mittwoch im Gespräch mit der Rundschau. „Mit zunehmendem Alter wird das immer schwerer.“
Biermann, der im Juni 70 Jahre alt wird, wolle wieder mehr Zeit mit seiner Familie und treuen Freunden verbringen: „Irgendwann fragt man sich ja auch: Wie viele Jahre hast du noch?“
Alle sind im Rentenalter
Da stellt sich nun die Frage, wann auch für die anderen Bandmitglieder die letzte Session gekommen ist. Denn zumindest die vier nun verbleibenden Gründungsmitglieder in der Band haben das Rentenalter längst geknackt: Hartmut Priess ist mit 73 der Älteste bei den Fööss, Peter Schütten ist 72, Erry Stoklosa 68 und Bömmel Lückerath 66 Jahre alt. „Wir werden die Band nicht neu erfinden“, wehrte sich Bömmel Lückerath am Mittwoch auf Nachfrage der Rundschau gegen die ständigen Gerüchte.
„Es sind keine weiteren Umstellungen geplant – auch nicht peu à peu.“ So lange sie körperlich und geistig fit seien, gehe es zusammen weiter. „Wir müssen respektieren, dass Kafi sich entschlossen hat, aufzuhören“, so Biermann. „21 Jahre zusammen sind eine lange Zeit.“ Biermanns Abschied solle am Ende des Jahres selbstverständlich groß gefeiert werden, sein letztes Konzert wird das traditionelle Silvesterkonzert in der Arena sein.
Diese Session war nicht ganz einfach
Schon in dieser Session kränkelte die „Mutter aller kölschen Bands“ und musste auf jüngere Verstärkung zurückgreifen: Günter „Bömmel“ Lückerath verletzte sich beim Skifahren an der Schulter und wurde von Ex-Räuber Gino Trovatello (54) vertreten.
Mitten in der Session erwischte es dann auch Kafi Biermann, der mit Verdacht auf Lungenentzündung das Bett hüten musste. Für ihn sprang Mirko Bäumer (47) ein, Sänger bei „The Queen Kings“. Er wird nun ab 2017 auch der Nachfolger von Biermann bei den Bläck Fööss werden.
Die Kölner Coverband „The Queen Kings“ bescheinigte dem Bäumer bereits die Qualitäten eines Freddy Mercury. Sein Abschied bedeutet nun auch für Bassist Rolf Sander und die übrigen Bandmitglieder eine Suche nach Ersatz: „Wir hoffen, dass wir bald einen geeigneten Nachfolger für Mirko präsentieren können“, so Bäumer.
Bömmel Lückerath sieht viel Potenzial in dem Neuen: „Er muss noch viel lernen, aber das ist ja klar“, so der 66-Jährige. „Er passt menschlich aber sehr gut zu uns. Ich bin optimistisch, dass er sich gut einarbeiten wird.“
