Manchmal, wenn Bernhard Conin seine Gedanken melancholisch im Karneval kreisen lässt, fängt es plötzlich an zu schneien. Er steht in diesem Moment auf der Sternmarsch-Bühne auf dem Alter Markt und blickt schräg rechts rüber in Richtung der Domtürme. „Im Licht der bunten Scheinwerfer sieht der Schnee aus wie Konfetti“, erzählt der Vorsitzende der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums schwärmerisch, denn er hat diesen Moment vor einigen Jahren an einem sehr kalten Karnevalsfreitag wirklich erlebt. Ganz unabhängig von den Wetter- und Schneeprognosen ist die Vorfreude auch dieses Mal wieder groß.

Zu den Verlässlichkeiten, die der Sternmarsch mit sich bringt, gehört das Entzünden der Wunderkerzen, wenn die Bläck Fösss auf der Bühne das Lied vom Veedel anstimmen. Auch dieses Mal sind die Fööss wieder beim Sternmarsch dabei, der von der Rundschau präsentiert wird. Zum Programm der von der Rheinenergie und der Sparkasse Köln-Bonn unterstützten Veranstaltung gehören dieses Mal auch die Paveier, die Klügelköpp und Druckluft. Zudem werden Dreigestirn und Kinderdreigestirn auftreten und die Rundschau ehrt die Sieger der Tanzpaarwahl.

Auch Druckluft ist dabei

Als das Festkomitee im Jahr 1973 sein 150-jähriges Bestehen gefeiert hat, erlebte der Sternmarsch seine Premiere. Es blieb bei einer einmaligen Angelegenheit, erst 1998 folgte die Fortsetzung - seitdem nur unterbrochen von der Corona-Pandemie. „Die Veranstaltung ist unser Dankeschön an die Mühe der Veedelsvereine, die am Karnevalssonntag durch die Stadt ziehen“, sagt Conin.

Das Bühnenprogramm wird Karnevalsfreitag um 18 Uhr beginnen, wenige Minuten später sollen die Veedelsvereine auf den Platz ziehen. Die beiden Tribünen auf dem Alter Markt werden um 16 Uhr geöffnet, Karten werden nicht verkauft, wer zuerst kommt, darf sich über einen Sitzplatz freuen. „Beim Sternmarsch ist ganz viel Herzblut unterwegs“, stellt Sparkassen-Vorstand Reinhard Virnich fest. Mindestens drei Jahre lang wird auch Mühlen-Kölsch die Veranstaltung unterstützen.

Die Moderation des Sternmarschs hatte im Vorjahr erstmals Benedikt Conin von seinem Vater Bernhard übernommen. Benedikt Conin ist Ehrengardist und zudem auch Sitzungsleiter bei der Pfarrsitzung Rocholomäus. Für die Brauchtumsförderer geht es in diesem Jahr bei den Schull- un Veedelszöch vor allem um die Wiederbelebung des Karnevals in vielen Schulen, in denen sich die Corona-Pandemie als karnevalistische Zäsur ausgewirkt hat. In den Veedelsvereinen ist die Zahl der Teilnehmenden konstant gut.