Am Donnerstag tagte eine interne Runde aus Stadt, Polizei und Feuerwehr zu den Ereignissen am Elften Elften in Köln. Die KVB und die Verwaltung schieben sich Gegenseitig die Schuld zu.
Karneval in KölnFehleranalyse nach dem Elften Elften hinter verschlossenen Türen

Nie dagewesene Menschenmassen sorgten am Elften Elften in Köln für ein Bahnchaos.
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Die Gründe für das Bahnchaos am Elften im Elften treten auch zwei Wochen nach dem Sessionsauftakt erst nach und nach zutage. Wie berichtet, hatte die KVB aufgrund der Massen an feiernden Menschen bereits am Vormittag den Bahnverkehr in großen Teilen der Innenstadt eingestellt. Am Donnerstag trafen sich Vertreter von Stadt, Polizei, Feuerwehr und KVB im Rathaus, um das Debakel aufzuarbeiten. Konkrete Ergebnisse des Treffens wollte die Stadt auf Nachfrage nicht nennen.
KVB-Chefin Stefanie Haaks hatte am Montag im Verkehrsausschuss das Fehlen von Absperrungen zur Steuerung von Besucherströmen kritisiert: „Trotz Vereinbarung waren allerdings keine Absperrungen vorhanden für die Trichterung der Fußgänger zwischen Barbarossaplatz beziehungsweise Moselstraße und Luxemburger Straße bis hin zum Eifelwall. Es waren auch keine Markierungen auf der Straße, um sicherzustellen, dass die Sicherheitskräfte nicht zu dicht an den Bahnverkehr kommen.“ Das habe zur Trennung der Linie 18 geführt.
Die Stadt erwidert, es sei genau umgekehrt gewesen: Die KVB habe die Linie 18 getrennt, anstatt die bereitliegenden Absperrungen anzufordern. Um diese aufzustellen, hätte die Luxemburger Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt werden müssen. Das hatte die Stadt nicht schon vorsorglich am Morgen getan.
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Stadt Köln will sich am Freitag möglicherweise äußern
Eine Sperrung hätte bei Bedarf jederzeit erfolgen können, sei aber nicht veranlasst worden. „Absperrungen waren alle wie im Sicherheitskonzept beschrieben vorhanden. Die KVB war ebenso von Anfang an eingebunden wie das Amt für Verkehrsmanagement. Es wurden Maßnahmen zur Sicherung der KVB geplant, abgestimmt und auch ergriffen. Warum diese nicht ausreichend waren, wird derzeit analysiert“, so eine Sprecherin.
Bei dem internen Treffen am Donnerstag wurde nach Rundschau-Informationen die Zülpicher Straße als Feierort von den Teilnehmern nicht in Frage gestellt. Diskutiert wurde über die hunderten Feierenden, die zu eng vor der zentralen Einlassstelle standen. Auch der Ring als Feierort wurde diskutiert. Möglicherweise will sich die Stadt am Freitag zu der Analyse öffentlich äußern.
Am Montag diskutiert die Politik das Thema erneut bei einer weiteren aktuellen Stunde im Verwaltungsausschuss.

