Am Elften Elften steht der erste große öffentliche Auftritt für das designierte Dreigestirn auf dem Heumarkt vor Tausenden Jecken an.
Prinzen-GardeDas neue Kölner Dreigestirn stellt sich vor

Großer Rückhalt der Familien: Das designierte Dreigestirn vor dem Prinzen-Turm der Prinzen-Garde.
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Dass in seinem Leben von nun an irgendwas anders sein wird, das bekam der designierte Kölner Prinz Karneval bereits wenige Tage nach seiner Präsentation im Juli zu spüren. Die Nachricht hatte sich offenbar schnell verbreitet. Auch bis zu seinem Stammbäcker. „Da ist ja der schmucke Prinz“, wurde er beim Brötchenholen überschwänglich begrüßt. Und Niklas Jüngling wurde plötzlich klar: „Das bin ja tatsächlich ich.“
Ganz offiziell zum schmucken Prinz proklamiert, wird Niklas Jüngling erst Anfang Januar im Gürzenich. Gemeinsam mit Clemens von Blanckart und Stefan Blatt wird er dann bis Aschermittwoch das bereits elfte Dreigestirn der Prinzen-Garde verkörpern. Für das Traditionskorps wird es in doppelter Hinsicht eine besondere Session. Die Prinzen-Garde stellt traditionell das Begleitkorps des Dreigestirns und ist bei jedem Auftritt mit einer Abordnung vertreten. „Da sind einige meiner engsten Freunde dabei. Es wird sich ein bisschen nach Klassenfahrt anfühlen“, vermutet Jüngling.

Der designierte Prinz Niklas I. mit seiner Freundin Katrin.
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Am Dienstag steht der erste große öffentliche Auftritt für das neue Trifolium bevor. Auf der Heumarkt-Bühne werden die drei sich zum Sessionsauftakt Tausenden Jecken präsentieren. „In der Nacht vorher werde ich nicht viel schlafen“, sagt der designierte Prinz. „Es wäre nicht normal, wenn das nicht so wäre“, ergänzt der zukünftige Bauer Clemens von Blanckart. „Bisher habe ich kaum Zeit dafür gehabt, Nervosität aufzubauen“, sagt Stefan Blatt, der sich als Jungfrau für den Namen Aenne entschieden hat – in Anlehnung an seine vor drei Jahren verstorbene Oma.
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Kölner Dreigestirn: Traum wird zur Realität
Die Zeit sei gerast, nachdem das Festkomitee die Entscheidung ihres aufwendigen Auswahlverfahrens verkündet hat. Die drei lernten viele Menschen kennen, lasen sich Wissen über die in der Session anstehenden Termine an und feilten mit professioneller Hilfe am Bühnenauftritt. „Da wir das Projekt Dreigestirn gemeinsam schon seit 2021 planen, hatten wir schon vieles vorbereitet“, sagt Stefan Blatt.

Der zukünftige Prinz: Niklas Jüngling war schon als Kind jeck.
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Prinz wollte Niklas Jüngling, der in der Versicherungsbranche tätig ist, schon deutlich länger werden. Eigentlich schon immer. „Jeder, der sich länger als zehn Minuten mit mir unterhalten hat, wusste das“, sagt das langjährige FC-Mitglied. Auch seine Freundin Katrin wusste schon beim zweiten Date Bescheid. Bereits mit 15 Jahren legte er ein Sparbuch mit dem Titel „Prinz“ an. Der Weg begann sich schließlich zu ebnen, als er sich der Prinzen-Garde anschloss. Dort freundete er sich schnell mit Clemens von Blanckart (Spitzname Mollo) an, später auch mit Stefan Blatt (genannt Bladdi). Schnell war klar: Hier haben sich drei gefunden, die den gleichen Traum träumten. In den kommenden Wochen wird dieser nun zur Realität.
Dreigestirn will sich zur Bedeutung des Ehrenamts äußern
Trotz aller Klassenfahrts-Gefühle und all dem Frohsinn, den die drei verbreiten werden, geht es ihnen selbstverständlich auch um Inhalte. Zwei Botschaften liegen dem neuen Dreigestirn dabei besonders am Herzen. Zum einen wird das Trio sich bei seinen unzähligen Terminen zur Bedeutung des Ehrenamts äußern – passend zum Sessionsmotto „Alaaf - Mer dun et för Kölle“. Auch als Brückenbauer zwischen den Generationen möchte das Dreigestirn einstehen. Der Prinz ist 32, der Bauer 41, die Jungfrau 40 Jahre alt. Damit gehört das Dreigestirn der Prinzen-Garde eher zu den jüngeren Vertretern ihrer Art. „Wir wollen junge Menschen für den traditionellen Karneval begeistern“, sagt Niklas Jüngling. „Tradition muss nicht eingestaubt sein, sondern kann auch ganz frisch sein“, ergänzt Clemens von Blanckart, der als selbstständiger Immobilienverwalter arbeitet und mit seiner Frau Lara, seiner Tochter Alba und Dackeldame Sissi in Junkersdorf lebt.

Der designierte Bauer Clemens von Blanckart mit seiner Frau Lara, Tochter Alba und Dackeldame Sissi.
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Anders als Prinz Niklas, der drei Sessionen lang Tanzoffizier des Reiter-Korps „Jan von Werth“ war, haben Bauer und Jungfrau deutlich weniger Tanz-Erfahrung. „Auch wenn man es mir auf den ersten Blick nicht ansieht, habe ich durchaus ein bisschen Rhythmusgefühl“, sagt der designierte Bauer. „Ich bewege mich gerne“, sagt auch Stefan Blatt, der mit seiner Frau Julia und seinen Kindern Lena (9) und Johanna (7) in Rheinkassel lebt und seit über 20 Jahren bei Ford angestellt ist.

Die designierte Jungfrau Aenne, Stefan Blatt, mit seiner Frau Julia und den beiden Töchtern Lena und Johanna.
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Dass sich etwas verändert hat seit ihrer Präsentation, realisierte nicht nur der designierte Prinz beim Brötchenholen. Selbst im Urlaub, weit entfernt von Köln, durfte Clemens von Blanckart schon Fotowünsche erfüllen. „Die Strahlkraft, die das Dreigestirn auf die Menschen hat, ist schon beeindruckend“, findet Stefan Blatt. Sobald Prinz, Bauer und Jungfrau im Ornat stecken, dürfte die Strahlkraft noch einmal in ganz andere Sphären wachsen.
