Prozess in KölnEx-Stalker von Lena Meyer-Landrut soll eigene Ehefrau vergewaltigt haben

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Landgericht

Vor dem Landgericht Köln wird verhandelt.

2012/13 wurde der Mann bereits beschuldigt, die frühere Gewinnerin des European Song Contest, Lena Meyer-Landrut, gestalkt zu haben.

Drei Mal soll ein 37 Jahre alter Mann seine Freundin und spätere Ehefrau zwischen September 2020 und Mai 2021 vergewaltigt haben. Dazu muss er zurzeit vor der 13. Großen Strafkammer am Landgericht Rede und Antwort stehen, die auf Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung spezialisiert ist.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll er seine damalige Freundin Ende September 2020, die in ihrer Wohnung am Salierring gerade aus der Dusche kam und nur mit einem Handtuch bekleidet war, versucht haben zu vergewaltigen. „Aufgrund des fortdauernden Widerstands der Zeugin ließ der Angeschuldigte sodann von ihr ab“, heißt es in der Anklageschrift.

Anders der Verlauf bei einem erneuten Annäherungsversuch Anfang März 2021. Dabei kam es angeblich  in der Wohnung des Angeklagten in Porz-Langel zu einer Vergewaltigung. Der Angeklagte soll Sex verlangt haben – ein Ansinnen, dass die schwangere Frau unter anderem mit Hinweis auf eine Geschlechtserkrankung laut Anklageschrift abgelehnt habe. Dennoch soll der Mann die Frau auf den Boden geschubst, der „schwangeren Zeugin mit der Faust in den Bauch“ geschlagen und sie gewürgt haben.   „Sie werde die Nacht nicht überleben“, so seine Drohung laut Anklage. Anschließend soll er gegen den Willen der Frau den Geschlechtsverkehr vollzogen haben. Im Mai 2021 – der Angeklagte und die mutmaßlich Geschädigte hatten zwischenzeitlich geheiratet – soll es dann erneut zu einer Vergewaltigung der hochschwangeren Frau gekommen sein. Dabei habe der Angeklagte der Frau mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so der Vorwurf.

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Schon andere negative Schlagzeilen gemacht

Gewalt gegen Frauen ist für den 37-Jährigen nichts grundsätzlich Neues. Erst im Herbst 2021 hatte der Mann als „Brusttreter“ negative Schlagzeilen gemacht. Hintergrund der damaligen Anklage war folgender Vorfall aus dem Januar 2020: Als eine Frau in einer Vierersitzgruppe in der Stadtbahnlinie 7 mehr Beinfreiheit vom Angeklagte verlangte, hatte der 37-Jährige sie mit der Schuhsohle gegen die Brust getreten. Unter anderem dafür wurde er Anfang Dezember 2021 zu anderthalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt.

Die damalige Urteilsbegründung endete in einem Eklat. Nach der Verkündung des Strafmaßes hatte der Mann die Mitglieder der 10. Großen Strafkammer angeschrien und beleidigt. Er musste schließlich von Wachtmeistern aus dem Saal entfernt werden.

Er soll Lena Meyer-Landrut gestalkt haben

2012/13 wurde der Mann beschuldigt, die frühere Gewinnerin des European Song Contest, Lena Meyer-Landrut, gestalkt zu haben. Bei einem Konzertbesuch in Hamburg hat er angeblich versucht, die Sängerin zu umarmen. Ferner soll er ihr damals neun Monate lang persönliche Twitter-Mitteilungen geschickt haben.

Der Vergewaltigungsprozess wird fortgesetzt.

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