Elfter ElfterDeutlich mehr Anzeigen bei der Kölner Polizei nach Sessionsauftakt

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Menschen stehen verkleidet auf der Zülpicher Straße am 11.11.2022

Andrang auf den Straßen: Feiern auf der Zülpicher Straße am 11.11.

Die Polizei hat die Angaben aktualisiert. Es sind nach dem Sessionsauftakt erheblich mehr Anzeigen eingegangen, die Zahl der Delikte liegen so hoch wie nie in den letzten fünf Jahren.

Sechs Tage nach den Feiern zum „Elfen im Elften“ hat die Kölner Polizei deutlich gestiegene Kriminalitätszahlen bekannt gegeben. Mehr Delikte registrierten die  Ermittler vor allem in der   linksrheinischen Innenstadt, zu der auch Teile des Zülpicher Viertels gehören. Bis Freitag hat die Polizei 399 Strafanzeigen für die Altstadt sowie die Neustadt registriert. Hier liegen die innerstädtischen „Feiermeilen“. Am Samstag, 12. November, waren es zunächst nur 145 registrierte Straftaten gewesen. Die Polizei hatte damals bereits darauf hingewiesen, dass die Anzeigen noch zunehmen dürften. Nach dem 24-Stunden-Zeitraum haben Betroffene in vier Tagen weitere 254 Anzeigen erstellt.

Im Vergleich zum Jahr 2021 (Schlusszahl der erfassten Delikte nach Wochen: 350) sind auch insgesamt 49 Straftaten mehr angezeigt worden. Auch betrachtet sind die Zahlen deutlich gestiegen: Der bisherige Höchststand der letzten fünf Jahre stammt aus dem Jahr 2018 mit  371 angezeigten Delikten. Die Polizei weist daraufhin, dass noch nicht klar ist, welcher Anteil dieser Strafanzeigen tatsächlich mit den Feiern zum 11.11. in Verbindung steht.  Bei typischen Delikten sei ein Karnevalsbezug zu vermuten. Ein Überblick:

15 Sexualstraftaten, 7 Anzeigen nach Raub 

Sexualstraftaten

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Die 15 inzwischen angezeigten Taten untergliedern sich in elf Fällen sexueller Belästigungen, einen Fall von Exhibitionismus sowie drei Anzeigen wegen Vergewaltigung in Gaststätten und Bars. Die bisher höchsten Fallzahlen (15) stammen aus dem Jahr 2018. Die Tatort-Wohnungen zweier weiterer angezeigter Vergewaltigungen liegen nicht im Innenstadtbereich.

Raub

Auch beim Raub hat die Polizei nach dem ersten Resümee mit zwei gemeldeten Taten fünf weitere Raubstraftaten erfasst. Die Polizei registriert im Fünfjahresvergleich mit inzwischen bekannten 7 Fällen Eine Tat mehr als bei dem bisherigen Höchstwert des Jahres 2019 (6 Fälle).

Körperverletzung

Die Zahl der am 12. November gemeldeten Körperverletzungen ist von 51 auf 117 Fälle in der Innenstadt gestiegen. 2021 waren es am 18. November 71 Anzeigen in diesem Deliktsbereich. Die aktuellen Fallzahlen liegen im Fünfjahresvergleich über dem Höchststand von 2018 mit 105 registrierten Körperverletzungen.

Taschendiebstähle

Auch bei den Taschendiebstählen sind die Fallzahlen durch inzwischen eingegangene Anzeigen deutlich angewachsen und übersteigen mit 107 Fällen den Höchststand aus dem Jahr 2018 (62).

Sachbeschädigungen

Bei den Sachbeschädigungen sind die Fallzahlen in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr gesunken. Die Polizei ermittelt aktuell in 17 Fällen.

Bei den ausgewählten Delikten hat die Polizei eine Vielzahl von Tatverdächtigen erfasst:  Körperverletzung (96), Räuber (3), Sexstraftaten (4), Taschendiebstahl (2), Sachbeschädigung (7).

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