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PrinzenvorstellungTobias Esser wird neuer jecker Regent in Zülpich

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Der designierte Prinz hält seine erste Ansprache ans närrische Volk, mit ihm auf der Bühne stehen Vertreterinnen und Vertreter der Zülpicher Karnevalsgesellschaften.

Tobias Esser darf sich diese Session den langgehegten Traum erfüllen, als Prinz das närrische Volk in Zülpich zu regieren.

Vorgänger Prinz Basti I. schenkte dem Nachfolger eine Art Adventskalender, der die Tage bis zur Proklamation herunterzählt. 

Ein närrisches Jubiläum in der einen und die Erfüllung eines langgehegten Traumes in der anderen Karnevalsgesellschaft – alle Zeichen stehen für Tobias Esser auf eine bewegende Session. Von Kindesbeinen an gehört der Vollblutkarnevalist der Zülpicher Prinzengarde an, 33 Jahre hat er seine närrische Laufbahn in Kindergarde, Fanfarencorps und Tanzgarde absolviert. 2015 hat er seinen Namen auch auf die Mitgliederliste der Zölleche Öllege gesetzt.

„Ich bin damit einer alten Familientradition gefolgt, da die Öllege schon lange Zeit unsere karnevalistische Heimat sind“, berichtete der 41-Jährige. Dort hat er sich nun auch den Traum erfüllt: Eimol Prinz zo sin. „Seit mein Vater in der Session 1991/1992 Prinz war, habe ich mir gewünscht, einmal in seine Fußstapfen treten zu können.“

Als Sitzungspräsident seiner KG ist er Ansprachen gewohnt

Dank der tatkräftigen Unterstützung der KG sei es nun soweit. Pünktlich zur Sessionseröffnung am Sonntagvormittag durfte der designierte Prinz seine ersten Worte an sein jeckes Volk richten. „Als Sitzungspräsident bin ich es glücklicherweise gewohnt vor vielen Leuten zu sprechen und heute hatte ich eine sehr gute Generalprobe. Aber ich fürchte, dass die Proklamationsrede doch nochmal etwas ganz anderes ist und da merke ich schon ein wenig Nervosität.“

Uhr Angesichts der jubelnden Zuschauer, die zu Hunderten zum Rathausplatz gekommen waren, um ihre neue Tollität zu begrüßen und die Session einzuläuten, war diese Nervosität jedoch schnell verflogen. Pünktlich um 11.11 Uhr zündete Bürgermeister Ulf Hürtgen mit dem Vorstand der Prinzengarde einen rot-weißen Konfettiregen und gab den Startschuss für die Session.

Die Wartezeit bis zur Proklamation wird kreativ versüßt

Ein kleines bisschen Wehmut klang beim scheidenden Prinzen Basti I. (Schumacher) mit, der die Insignien der jecken Macht bald weitergeben muss. Bereits im Vorfeld hatte Esser von seinem Vorgänger eine ausgefallene Version eines Adventskalenders als Geschenk erhalten, der die Wartezeit verkürzen sollte.

„Dieser Kalender zählt nicht die Tage bis Weihnachten, sondern bis zur Proklamation“, erklärte Tobias Esser: „Ich habe heute Morgen schon lachend mit meiner Frau davorgesessen, weil hinter dem heutigen Türchen die erste Verzehrkarte für diese Sessionseröffnung steckte.“ Wie auf dem beigelegten Kärtchen beschrieben, nutzten der alte und neue Prinz dieses Geschenk, um mit dem ersten Kölsch des Tages auf die neue Session anzustoßen.

So farbenfroh wie der Blick von der Bühne solle auch die gesamte fünfte Jahreszeit in Zülpich ausfallen, so Bürgermeister Hürtgen: „Alle Farben unserer KGs sind vertreten und gemeinsam dürfen wir uns auf eine tolle Zeit freuen.“ Dafür wolle man an den beliebten Traditionen festhalten, stimmte Tobias Esser zu. „Ich möchte das Rad gar nicht neu erfinden, sondern das in Ehren halten, was den Karneval hier in Zülpich ausmacht. Darum möchte ich als Prinz unsere Traditionen in die Zukunft führen.