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„Célébration“Cirque Bouffon feiert Premiere seiner neuen Weihnachtsshow

3 min
Die Darbietungen des Cirque Bouffon waren an Dramatik nicht zu übertreffen.

Die Darbietungen des Cirque Bouffon waren an Dramatik nicht zu übertreffen.

Cirque Bouffon feierte die Premiere seiner neuen Weihnachtsshow „Célébration“.

Es ist zwar noch nicht Weihnachten, doch die Engel in der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz feiern jetzt schon – zumindest die Engel des Cirque Bouffon. Am Mittwoch präsentierte der Zirkus erstmals seine neue Weihnachtsshow „Célébration“. 90 Minuten lang nahmen Regisseur Frédéric Zipperlin, ehemaliges Mitglied des weltweit bekannten Cirque du Soleil, und seine Kompanie die Zuschauer mit auf eine emotionale Achterbahn. Möglich machte das die abwechslungsreiche Show, die Live-Musik, Theater, Tanz und Akrobatik vereinte.

Die Akrobatin Helena Jans erzählte mit ihrer dramatischen Luftakrobatik-Nummer „Infinito“ die Geschichte eines Mädchens, das ihren verstorbenen Freund wieder trifft. Das Skelett des Freundes, der auf einer Ottomane lag, „schaute“ der Akrobatin bei ihren anmutigen Bewegungen zu. Schließlich wurde er selbst Teil der Performance: Jans nahm das Skelett mit sich in die Luft und tanzte mit ihm. Das Musik-Trio um Sängerin Anja Krips unterstützte alle Darbietungen. Zum Trio gehören Geigerin Jana Mishenina und Akkordeonspielerin Nastja Schkinder, sowie Cellist, Komponist und musikalischer Leiter des Cirque Bouffon, Sergej Sweschinski.

Dramatisch-melancholische Darbietungen

Ebenso dramatisch waren die Auftritte des kanadischen Artisten Nathan Briggs-Penton, der in seinen Ausdruckstänzen mal mit Jonglierkeulen, mal mit eher ungewöhnlichen Requisiten wie Knete agierte. Die Akrobatik-, Tanz- und Musikbeiträge bewegten sich grundsätzlich im dramatisch-melancholischen Bereich. So etwa die Darbietung der Akrobaten José Cuenca Torres und Byron Malquin Castillo, die sich an ihren Haaren in fünf Meter Höhe in die Luft ziehen ließen, oder der elegante Auftritt von Robyn Haefeli im Cyr-Rad, einem riesigen Hula-Hoop-Reifen. Auch der Handstandkünstler und „Schlangenmensch“ Louis-Thomas Gauthier sorgte mit seiner Performance für Staunen.

Briggs-Penton jonglierte mal mit klassischen Keulen, mal mit Knete.

Briggs-Penton jonglierte mal mit klassischen Keulen, mal mit Knete.

Einen starken Kontrast zu diesen dramatischen Darbietungen bildete das Clown-Engel-Duo von Helena Bittencourt und Goos Meeuwsen, das zwischen den Acts auftrat. Ganz im Stil des „Nouveau Cirque“ wurden die einzelnen Darbietungen in eine übergeordnete Dramaturgie eingebettet. Die Protagonisten der Rahmenhandlung setzten dabei nicht selten auf Fäkalhumor: Aus Briggs-Pentons Knete wurde Kot und aus Nasensekreten Spielzeug. Während dieser für gellendes Gelächter im Publikum sorgte, warf dieser Stilbruch die Frage auf, welche Geschichte hier eigentlich erzählt wird. Doch all das macht die Show nicht weniger beeindruckend und unterhaltsam. Dafür ernteten der Regisseur und seiner Kompanie am Ende der Premiere ein Standing Ovation vom Publikum.

Die Weihnachtsshow „Célébration“ ist bis zum 4. Januar jeweils Mittwoch bis Freitag um 19.30 Uhr, samstags zusätzlich um 15.30 Uhr und sonntags um 14.30 und 17.30 Uhr zu sehen. Zusatztermine gibt es am 29. und 30. Dezember und am 2. Januar. Tickets sind ab rund 39 Euro online oder an der Abendkasse erhältlich.

www.cirque-bouffon.com