Stadt Köln trennt sich von FirmaMiQua-Ausstellung in Köln verzögert sich – gravierende Mängel auf Baustelle

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Das Praetorium, der ehemalige Palast des römischen Statthalters in Köln.

Das Praetorium, der ehemalige Palast des römischen Statthalters in Köln. Hier entsteht derzeit ein Rundgang als Vorgeschmack auf das MiQua.

Auf der MiQua-Baustelle in Köln kommt es erneut zu Verzögerungen. Ob die geplante Interimsausstellung im Bereich des Praetoriums noch in diesem Jahr eröffnet werden kann, ist unklar.

Beim Bau des „Museum im Quartier“ am Rathaus, kurz MiQua, gibt es einen weiteren Rückschlag. Kölns wohl kompliziertestes Bauprojekt hatte wiederholt mit enormen Verzögerungen und Kostensteigerungen von sich reden gemacht. Weil das neue Museum nicht vor 2027 fertig wird, wollte  der Landschaftsverband Rheinland (LVR) noch in diesem Jahr im angrenzenden Praetorium eine Interimsausstellung zur jüdischen und römischen Geschichte Kölns eröffnen - als Vorgeschmack auf die spätere Dauerausstellung des MiQua. Doch der Zeitplan wackelt gewaltig.

Im Mai 2023 ging das Kulturdezernat noch davon aus, dass die Interimsausstellung mit dem Titel „Das MiQua kommt“ im ersten Quartal 2024 eröffnet wird. Doch es waren noch Umplanungen und Umbauten erforderlich. So hieß es später, die Bauarbeiten würden im April 2024 fertiggestellt, die Ausstellung wolle man ab August präsentieren. Doch daraus dürfte wohl nichts werden. Denn auf der Baustelle gibt es erhebliche Probleme. 

Elektrik voller Mängel, Trockenbauer hat gekündigt

Die Stadt teilte am Donnerstag mit: „Aufgrund gravierender Ausführungsmängel bei den Gewerken Elektro- und Nachrichtentechnik im Bereich des künftigen MiQua-Rundgangs, der durch den Bereich des ehemaligen römischen Statthalterpalastes führen wird, hat sich die Stadt Köln von der ausführenden Firma getrennt. Zudem hat die in diesem Bereich tätige Trockenbaufirma gekündigt.“ Für beide Gewerke bereite man nun „die schnellstmögliche Beauftragung von Nachfolgefirmen vor, die die Arbeiten zu Ende führen“. Doch das bedeutet eine Verzögerung um mehrere Monate, so dass fraglich ist, ob die  Interimsschau  noch 2024 an den Start gehen kann. Geplant war sie für einen Zeitraum von rund 18 Monaten. Doch nun könnte es weniger werden. Denn die Schau im Bereich des Praetoriums kann nur so lange gezeigt werden, bis der Endausbau der Dauerausstellung des MiQua beginnt.

Allerdings ist auch hier mit weiteren Verzögerungen zu rechnen. Nachdem die Stadt dem Stahlbauer Ende 2021 gekündigt hatte, will sie nun im Laufe des ersten Halbjahres einen neuen Zeit- und Kostenplan für den Bau des MiQua präsentieren. Derzeit lägen „noch nicht alle Prüfergebnisse vor“, hieß es am Donnerstag. Derzeit gehen Projektbeteiligte davon aus, dass das Museum nicht vor 2027 fertig wird.  Danach muss noch die Ausstellung eingerichtet werden. Die ursprünglich mal für 2015 geplante Eröffnung dürfte demnach nicht vor 2028 stattfinden.

Immerhin sind Fortschritte erkennbar. Die Stadt teilt mit, auf der Baustelle seien inzwischen alle Stahlrauten des Museumsneubaus montiert. „Auf der Platzfläche vor dem Eingang zum Spanischen Bau wurde die Sanierung der denkmalgeschützten Decke über dem Praetorium abgeschlossen. Der Boden in diesem Bereich soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 inklusive neuer Pflasterung wiederhergestellt sein. Auch die Sanierung der Bronzewand vor dem Historischen Rathaus ist nahezu fertiggestellt.“

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