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15. Kölner Festungstage Mitte AugustWohnen und Arbeiten in historischen Mauern

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Ein Teil der römischen Mauer im Tiefkeller der Galerie Gisela Capitain.

Ein Teil der römischen Mauer im Tiefkeller der Galerie Gisela Capitain.

Das die römische Stadtmauer Teil mittelalterlicher Häusern war und vieles mehr erfahren Gäste bei den Kölner Festungstagen in historischen Gemäuern.  

Als eine der wenigen deutschen Städte verfügt Köln über Befestigungsanlagen aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der Preußenzeit. Unter dem Motto „Wohnen und Arbeiten in Befestigungswerken“ finden vom Freitag, 15. bis Sonntag, 17. August die 15. Kölner Festungstage statt. In 25 Veranstaltungen – darunter 24 Führungen und Rundgänge sowie ein Eröffnungsvortrag – erhalten Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke in die Nutzungsgeschichte von Kölner Festungsanlagen aus verschiedenen Epochen.

Im Fokus stehen in diesem Jahr die zivilen Nutzungen der Festungswerke, etwa als Wohnraum oder Arbeitsstätte. Thematisiert wird unter anderem die Umnutzung römischer Wehrtürme im Mittelalter zu Wohn- oder Zweckbauten – wie etwa beim Clarissenturm, der als Toilettenturm diente. Auch die Integration der römischen Stadtmauer in mittelalterliche Wohnbauten wird behandelt.

Ein weiteres Thema ist die Wohnnutzung der preußischen Festungswerke nach den Weltkriegen. „Nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele ausgebombte Kölner Notunterkünfte in den Festungswerken gefunden“, erzählt Alexander Hess, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Fortis Colonia. In der Zwischenkriegszeit wurden in vielen Forts zudem Vereins- oder Gastronomieräume eröffnet. Zwar können viele dieser Bauwerke ihr Potenzial bis heute nicht voll entfalten – doch neue Projekte, wie etwa die geplante Umgestaltung der Ehrenfelder Artilleriewagenhalle zu Wohnzwecken, geben Anlass zur Hoffnung.

Die angebotenen Führungen gehen etwa zum 1841 erbauten Fort I in der Südstadt, in dem einst eine Mensa und heute eine Jugendeinrichtung untergebracht sind. Zu den 25 historischen Bauten, die an den Festungstagen besichtigt werden können, zählen auch der Bahnhof Belvedere in Müngersdorf, die Hackteuer-Kaserne in Mülheim und die mittelalterliche Rheinbefestigung am Heumarkt.

Fortis Colonia gehört zu den Veranstaltern der Kölner Festungstage. Der gemeinnützige Verein beschäftigt sich seit 2010 mit der Geschichte und Nutzung dieser Wehranlagen und setzt sich für ihren Erhalt ein, denn das architektonische Erbe ist zum Teil in seinem Bestand gefährdet. Mehr Informationen zu Fortis Colonia gibt es auf dessen Internetseite.