Kölner Verkehrs-BetriebeErst Streik, dann weitere Einschränkungen

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Bei zahlreichen Linien wird die Taktung ausgedünnt, manche fahren nur mit Einschränkungen.

Läuft nicht bei den KVB: Am Montag wird gestreikt, am Mittwoch tritt der reduzierte Fahrplan in Kraft.

Zunächst wird am Montag ganztägig gestreikt, dann gibt es weitere Einschränkungen: Am Mittwoch tritt der reduzierte Fahrplan in Kraft. Der Personalmangel führt weiter zu Engpässen im öffentlichen Nahverkehr. 

Die Verspätungen und Ausfälle bei der KVB gehen vielen Kölner seit Wochen massiv auf die Nerven – und es wird nicht wirklich besser. Am Montag fahren die KVB-Bahnen wegen des Streiks überhaupt nicht – und am Mittwoch, 1. März, kommt es zur dritten Stufe der „Fahrplan-Anpassung“, wie es das Unternehmen nennt. Der Grund laut KVB: Weiterhin viele kranke Mitarbeiter. Bei einigen Linien wird ab Mittwoch deswegen erneut wieder im 20-Minuten-Takt gefahren. Die Pläne ab Mittwoch würden mit zum Teil erheblichen Nachteilen für die Fahrgäste verbunden sein, betont KVB-Chefin Stefanie Haaks.

Nach ihren Angaben habe sich die Situation mittlerweile „leicht entspannt“. Aber die Personalsituation sei weiter schwierig. Es sei weiter das Ziel des Unternehmens, ein stabiles und verlässliches Angebot zu schaffen. Derzeit gebe es bei dem Unternehmen eine Krankheitsquote von durchschnittlich 17 Prozent. Der Krankenstand sei weiter „außergewöhnlich hoch“, teilte ein Unternehmenssprecher mit.

Fahrer in Ruhestand um Hilfe gebeten

Mit  verschiedenen Maßnahmen will das Unternehmen den Takt wieder in den Griff bekommen. So wurden 61 Teilnehmer für Stadtbahn-Fahrschulen eingestellt. Neue Fahrschulen starteten im Januar 2023, weitere Kurse im April, Juni und September. Und: Fahrer, die im Ruhestand sind, wurden angeschrieben, ob sie aushelfen könnten. Wie viele Fahrer sich gemeldet haben, teilte die KVB in ihrer Mitteilung vom Freitag nicht mit. Außerdem wurde ein „Anreizsystem“ für Fahrerinnen und Fahrer, die an ihren freien Tagen arbeiten, eingeführt, hieß es.

Noch im Takt: Bis etwa 9 Uhr, also in der morgendlichen Hauptverkehrszeit, gilt mit wenigen Ausnahmen – etwa auf der Linie 7, der Linie 9 und der Linie 17 – der normale Fahrplan.

Einschränkungen: Die Linie 4 fährt von 9 Uhr bis etwa 21 Uhr nur zwischen Schlebusch und Leyendeckerstraße. Die Linie 5 fährt zwischen 9 Uhr und etwa 20 Uhr auf dem gesamten Linienweg im 20-Minuten-Takt. Die Linie 12 fährt von 9 Uhr bis etwa 20 Uhr zwischen Niehl und Merkenich ebenfalls im 20-Minuten-Takt.

Ausfälle: Auf der Linie 7 entfallen morgens einige Verstärkerfahrten im Rechtsrheinischen. Auf der Linie 9 entfällt morgens eine Verstärkerfahrt im Rechtsrheinischen. Die Linie 18 fährt zwischen 9 Uhr und 20 Uhr nicht mehr bis Thielenbruch. Dafür wird die Linie 13 in dieser Zeit von der Vischeringstraße nach Thielenbruch verlängert, um die Linie 3 zu entlasten und eine Verbindung zum Bezirkszentrum Mülheim herzustellen. Die Linie 17 fährt nur zwischen Severinstraße und Rodenkirchen in Doppeltraktion im 20-Minuten-Takt.

Weitere Taktverlängerungen: Auf dem Abschnitt zwischen den Stadtteilen Buchheim und Klettenberg verkehrt die Linie 18 dann alle zehn Minuten statt wie bisher alle fünf Minuten, nach 20 Uhr dann nur noch alle 15 Minuten statt alle 7,5 Minuten. Im weiteren Abschnitt bis Schwadorf bleibt es tagsüber wie bisher beim Zehn-Minuten-Takt, von dort bis nach Bonn beim 20-Minuten-Takt.

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