Ein Festakt im Rathaus setzt den Schlusspunkt zum Themenjahr für den berühmten Kölner Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraf.
Berühmter Kölner SammlerThemenjahr „Wallraf200“ endet mit einem Festakt

Kleine Seitenhiebe setzte Peter Jungen gegen die Stadt.
Copyright: Thomas Banneyer
Ein Festakt in der Rathaus-Piazzetta setzte den Schlusspunkt für das Themenjahr „Wallraf200“, mit dem Köln das Erbe des Kunstsammlers Ferdinand Franz Wallraf anlässlich seines 200. Todestages würdigte. Fast 50 Veranstaltungen an 34 Orten hatten ein gemischtes Publikum von 5000 Besucherinnen und Besuchern erreicht. „Was bleibt?“, fragten nun die Beteiligten aus der Stadtverwaltung, dem Kuratorium für die Rettung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibliothek und der Universität zu Köln.
„Heute genießen wir die Freude am Erfolg der Zusammenarbeit“, betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die als Schirmherrin von „Wallraf200“ fungierte. Projektleiterin Prof. Dr. Beatrix Busse, die den zweistündigen Festakt moderierte, lobte, dass im Sinne von Wallraf im 19. Jahrhundert gelungen sei, „Dinge zu bewahren und künftigen Generationen zu vermitteln“.
„Stadt in produktive Verlegenheit bringen“
Peter Jungen, Vorsitzender des Stifterrats Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, nutzte die Schwierigkeiten zu Wallrafs Zeiten, für seine Sammlung an Kunstwerken und Büchern ein Domizil zu schaffen, für einen kleinen Seitenhieb auf die Stadtverwaltung: „Der Stifterrat wird die Verwaltung weiterhin beharrlich in produktive Verlegenheit bringen“, spielte der 85-jährige Unternehmer auf den 2012 beschlossenen und noch nicht umgesetzten Ratsbeschluss für einen Erweiterungsbau an. Denn wegen Platzmangel im vorhandenen Museumsbau drohte die Fondation Corboud verloren zu gehen. „Nun scheint der Erweiterungsbau, vorsichtig ausgedrückt, auf einem guten Wege zu sein. Ende Mai geben wir einen Termin für die Grundsteinlegung bekannt“, kündigte Jungen an.
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Einen Rückblick in Bildern auf die Veranstaltungen im Wallraf-Jahr gaben Maria Schlempp, Marketingleiterin der Universitäts- und Stadtbibliothek (USB), in deren Besitz sich die historische Bibliothek von Wallraf befindet, und der stellvertretende USB-Leiter Dr. Philipp Budde. Die Bandbreite der Angebote reichte von Ausstellungen, Vorträgen, Dialogabenden, Führungen, Konzerten bis zum Street-Art-Festival „WASTA“ und Buchbinde-Workshops für Kinder. Besonders spektakulär war der bunte Wallraf-Kopf an der Mauer eines Treppenaufgangs zur Domplatte.
Eine Dokumentation aller Wallraf200-Angebote ging am Tag des Festakts online. Der 2001 fertiggestellte Wallraf-Richartz-Museumsbau ist das Werk von Oswald Mathias Ungers. Seine Tochter Sophia und der Sieger des Wettbewerbs für den Erweiterungsbau, Christoph Gantenbein, führten abschließend vor Augen, wie das neue Gebäude an die Architektursprache des Vorgängers anknüpfen wird.