Zahlreiche kostenlose Veranstaltungen auf kölscher Sprache gibt es für Jung und Alt an diesem Sonntag in Köln.
Am 21. SeptemberSo wird der zweite „Daach der kölschen Sproch“ gefeiert

Wiederentdeckte Begriffe für den Alltag: Das gibt es am Tag der Kölschen Sprache
Copyright: Nabil Hanano
Am Sonntag, 21. September, findet der zweite „Daach der kölschen Sproch“ statt. Wir erklären, wie und warum der Tag in Köln gefeiert wird.
Die Idee
Im „Atlas der bedrohten Sprachen“ stuft die UNESCO Kölsch als gefährdet, wenn nicht sogar ernsthaft gefährdetet ein. Ein Grund mehr, das Kölsche in den Fokus zu rücken. Im vergangenen Jahr seien die Reaktionen auf die Premiere des „Daach der kölschen Sproch“ geradezu überwältigend gewesen, sagt Brauchtumsspezialist Wolfgang Oelsner, der zu den Initiatoren gehört. „Viele, die sich oft nicht gesehen fühlen, konnten mal wieder spüren: Hier bin ich zohuss.“ Besonders im Rathaus, das an diesem Tag für alle offen stehe, genossen viele den freundlichen Empfang auf Kölsch, so Oelsner.
An vielen Orten soll am Sonntag die kölsche Mundart gesprochen werden, sogar am Flughafen Köln/Bonn werden Durchsagen auf Kölsch gemacht. „Das Kölsche eröffnet uns auch immer wieder einen Perspektivwechsel“, so Brauchtumsexperte Oelsner. „Man sieht das Vertraute direkt mit einem anderen Blick.“ Dabei sei Kölsch keine Fremdsprache, sondern vielmehr eine Sprache der Begegnung. „Vor allem in Gesprächen mit anderen ist Kölsch buchstäblich ansteckend“, so Oelsner. Die Mundart sei ein Türöffner, und immer auch mit einem kleinen Augenzwinkern zu sehen.
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Die Führungen op kölsch waren bereits im vergangenen Jahr sehr gut besucht.
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Die Initiatoren
Ins Leben gerufen wurde der „Daach der kölschen Sproch“ auf Initiative von Bläck-Fööss-Gründungsmitglied „Bömmel“ Lückerath. Er hatte den Aktionstag gemeinsam mit der nun scheidenden Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Bernhard Conin für die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V. und Brauchtumsexperte und früherem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Wolfgang Oelsner initiiert. Lückerath kommt am selben Tag auch noch eine weitere Ehre zu: Ihm wird für sein besonderes Engagement für die kölsche Sprache der Lehrer-Welsch-Preis verliehen.
Das Programm
Mehr als 60 kostenlose Veranstaltungen soll es rund um den „Daach der kölschen Sproch“ geben, die meisten davon am Sonntag, also dem Aktionstag selbst. Dazu gehören etliche Führungen, für jeden Geschmack soll dort etwas dabei sein: Unter dem Motto „Wenn de rinnküsst, sühste de Kamele“ geht es durch den Kölner Zoo (bereits am Samstag, 14 Uhr), „Domols, hügg un morge“ heißt die Führung im Stadtmuseum (Sonntag, 10.15 und 11.45 Uhr). Es wird Führungen op Kölsch durch die Altstadt geben, in verschiedene Brauhäuser, über Melaten, durch das Rheinenergie-Stadion oder durch das Historische Rathaus.
Von 11 bis 13 Uhr können Besucherinnen und Besucher einen Blick hinter die Kulissen des Hänneschen Theaters werfen: Das Ensemble probt live auf der Bühne und das Publikum ist mit dabei. Gezeigt werden Ausschnitte aus dem neuen Familienstück „Et Jeheimnis öm de Villa Schäl“. Bei der Volksbank Köln Bonn kann man einen interaktiven kölschen Sprach-Workshop mit einer Schauspielerin belegen. Um das kreative Schreiben von kölschen Begriffen und Redensarten geht es im Domforum. Und für diejenigen, die tiefer in die Grammatik des Kölschen eintauchen wollen, veranstaltet auch die Akademie för uns kölsche Sproch ein Schnupperseminar im Historischen Rathaus.
An diesem zentralen Ort wird es auch Vorträge zu verschiedenen Themen geben, sowie Krätzjer, unter anderem von Philipp Oebel. Gerd Köster wird sein Lieblingsgedicht vorlesen, Henning Krautmacher, der ehemalige Frontmann der Höhner, liest am Sonntag (12.30 Uhr im Muschelsaal) Texte von Bernd Hambüchen und der kölschen Legende von Jan un Griet. „Is et nit schön, wemmer schon am Dialekt erkenne kann, wo dä Minsch her kütt?“, sagte Krautmacher im Vorfeld.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos, für einige wenige ist eine Voranmeldung nötig. Eine Übersicht liefert der Kalender auf der Webseite der Stadt Köln.

Im vergangenen Jahr fand der Aktionstag zum ersten Mal statt. Auch am Sonntag wird es im Rathaus wieder viele Veranstaltungen geben.
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Für Pänz
In diesem Jahr fällt der „Daach der kölschen Sproch“ auf den Weltkindertag. Von 12 bis 18 Uhr wird es am Rheinauhafen ein großes Spielefest geben. Dort ist soll auch der „Daach der kölschen Sproch“ eine Rolle spielen: Unter anderem präsentieren Schulkinder, die Schullpänz, gemeinsam mit den Bläck Fööss um 13 Uhr kölsche Lieder auf der Bühne des Linoclub am Harry-Blum-Platz. Vorher treten sie auch bei der offiziellen Eröffnung im Historischen Rathaus auf. Außerdem gibt es im dem Programm verschiedene Mitmachangebote, unter anderem ein Mitsingkonzert im Karnevalsmuseum am Maarweg.
Für Senioren
Die kostenlosen Veranstaltungen im Historischen Rathaus sind wie viele andere barrierefrei. Die Initiatoren haben bei der Planung des Aktionstages aber auch an diejenigen gedacht, die nicht an den Veranstaltungen teilnehmen können. „Es gibt Lück, die können sich nicht auf den Weg machen“, so Yvonne Illner, die für die Stadt das Programm zusammengetragen hat. Deshalb finden einzelne Programmpunkte in Senioren- und Pflegeheimen statt, die sich im Vorfeld angemeldet haben. Denn gerade bei den Älteren werde noch oft Kölsch gesprochen, so Illner. Unter anderem wird das Et Thekenterzett aus Nippes für die Seniorinnen und Senioren mit kölschen Programm auftreten.

