Klettenberg im Südwesten Kölns besticht mit Altbauten, grünen Alleen und kulinarischen Angeboten rund um Wochenmarkt und Ausgehmeile.
So schön ist KlettenbergSavoir vivre im Südwesten Kölns

Der Rosengarten im Klettenbergpark ist ein Ort zum Entspannen.
Copyright: Susanne Esch
Ein Mann spielt Trompete, entspannt jazzig, im Schatten unter den drei riesigen Kastanien, an dem kleinen Platz an der Kreuzung Siebengebirgsallee, Heisterbachstraße. Auf dem Platzmäuerchen sitzen einige Menschen und lauschen. Im Hintergrund hält der Weinhandel Deubner ein passendes Getränk bereit. Wer möchte, kann sich dort ein Fläschchen kaufen und passend zur Musik ein Glas Wein genießen oder sich gegenüber beim Vollkornbäcker Merscher mit einer Stulle versorgen.

Drei große Eichen prägen den Platz an der Ecke Siebengebirgsallee/Heisterbachtraße, in deren Schatten ein Mann Trompete spielt.
Copyright: Susanne Esch
Jugendstilviertel mit elegantem Straßenbogen
Der Ort könnte in einem französischen Dorf liegen. Die Kulisse ist allerdings weniger dörflich als stilvoll. Der Jugendstil hat sich in Klettenberg in voller Pracht entfaltet, nach Plan, nicht nur in Form von Gebäuden, sondern auch in der Anordnung der Straßenzüge. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Viertel mehr angelegt als gebaut, nach einem Entwurf, dem Stadtbaurat Carl Steuernagel.
Die Straßen verlaufen nicht bloß, senk- und waagerecht, sondern sind durch einen eleganten Bogen verbunden, die Siebengebirgsallee. Ihre Jugendstil- und Gründerzeitbauten, sind gesäumt von Vorgärten und Alleen, sodass nicht nur Architektur, sondern auch Botanik-Fans begeistert sind: Trompetenbäume wachsen an der Heisterbachstraße, Rotdorn an der Petersbergstraße, Birken an der Lohrbergstraße.
Alles zum Thema Wochenmarkt Köln
- Brunnen und Spiele Marktplatz in Köln-Poll soll attraktiver werden
- Neue Ausschreibung Streit um Feierabendmarkt auf dem Rudolfplatz
- Mit verdeckten Fahndern unterwegs Das sind die Tricks der Taschendiebe in Köln
- Serie Wochenmärkte In Brühl finden Kunden heimisches Gemüse und exotische Spezialitäten
- Serie zu Wochenmärkten Dienstags und freitags beleben Händler den Pulheimer Marktplatz
- Veedelstrefff Mit den „kleinen Problemchen“ direkt zum Ordnungsamt
- Gastro erleben Im „Riphahn“ in Köln reist man kulinarisch gen Frankreich
In dem eleganten Viertel wohnt seit jeher das Bürgertum. Im benachbarten Arbeiterheimatort Sülz war Klettenberg somit als „Lackschuhviertel“ verschrien.
Kleine grüne Plätze und Ecken
Das Viertel bezaubert durch Grün, Altbauromantik und mehr Gemütlichkeit als Mondänität. Ein breiter Boulevard als Schauplatz des bürgerlichen Lebens fehlt. Dafür haben sich die Kreuzungen der kleinen Straßen zu Treffpunkten entwickelt, mit manchem kleinen Laden oder Lokal. Nicht nur der Platz an den drei Kastanien, sondern auch die Kreuzung Petersberg-/Breiberg- und Hardstraße hat sich zum Aufenthaltsort gemausert. Wo ehemals nur Autos parkten, steht seit längerer Zeit ein großes und begrüntes Holzparklet. Dort entspannt die Nachbarschaft gemeinsam. Samstags kommt „La Cafête“, ein mobiles Café, das mittlerweile auch viele Besucher aus dem Nachbarviertel mit Kaffeespezialitäten auf das „Klettenplätzchen“ lockt.
Nicht weit davon entfernt, befindet sich an der Ecke Petersberg- Stenzelbergstraße das zweite Wohnzimmer nebst Stammtheke und Gemeinschaftsterrasse zahlreicher Veedelsbewohner: Der Petersberger Hof ist mit seinem Holzmobiliar und -wänden im Inneren urgemütlich und bietet draußen unter Lichterketten und Bäumen einen lauschigen Aufenthaltsort.

Der Petersberger Hof hat eine lauschige Terrasse im grünen Klettenberg.
Copyright: Susanne Esch
Der Klettenbergpark mit Rosengarten
Das üppig begrünte Viertel hat zudem im Westen seine eigene besondere Grünanlage: Der sechs Hektar große Klettenbergpark wurde in den Jahren von 1905 bis 1907 durch Herrn Fritz Encke auf einer 10 Meter tiefen Kiesgrube angelegt – und zwar als Naturpark, mit Teich, Ziergartenanlagen, Basaltsteinbruch und Wasserfall. Der Weiher wird derzeit saniert. Der von Viertelsbewohnenden seit Jahren liebevoll gepflegte Rosengarten im höheren Teil des Parks gelegen, bietet aber auch während der Bauarbeiten einen schönen Platz zum Entspannen.
Der Osten des Viertels ist mit seiner Ausgehmeile hingegen lebendig: Die Klettenberger Seite des Gottesweges ist gesäumt von kleinen Läden und Lokalen aller Art. Von der Pizzeria sowie Trattoria über ein Edelbistro, kölsche und österreichische Küche bis hin zum Sternerestaurant reicht das Angebot.

Am Fenster und im Außenbereich der Café-Bar Savoca auf dem Gottesweg sind viele Fans unterwegs.
Copyright: Susanne Esch
Das Café Savoca mit seiner hauseigenen Eisproduktion lockt den ganzen Tag lang viele Fans an seine Tische auf dem breiten Gehweg. Einige interessante Lokale sind auch an der viel befahrenen Luxemburger Straße zu finden, wie das schöne Ecksteins an der Ecke Siebengebirgsallee, die urkölsche Kneipe Gaststätte Dürr oder das hübsche Café Bo mit seinem attraktiven Speiseangebot.
Klettenberger und -bergerinnen, die lieber selbst kochen, sind mittwochs und samstags auf dem Klettenberggürtel zu finden, wo der Wochenmarkt kulinarische Spezialitäten bereithält: Obst und Gemüse aus der Region, Bio-Eier, Blumen, Käse, Fleisch und Fisch, Oliven, Honig und Backwaren. Passend zum Klettenberger „Savoir vivre“ gibt es natürlich auch Baguette, Croissants und französische Patisserie.