Die Heimstätte des 1.FC Köln ist auf Eis gelegt. Für das Winter Game der deutschen Eishockey-Liga, das alle zwei Jahre in einem großen Fußballstadion stattfindet, wurde das Rheinenergie-Stadion in eine Eisfläche verwandelt. Über 40.000 Eishockey-Fans schauten sich das Spektakel in Müngersdorf an. Selbst bei Temperaturen um die drei Grad war die Stimmung schon eineinhalb Stunden vor dem Spiel der Kölner Haie gegen die Adler Mannheim mitreißend. Zum Rahmenprogramm gehörte das bekannte Mitsing-Spektakel „Kölle singt“ von Björn Heuser. Für den großen Aufritt im Stadion hat er sich Verstärkung von Mike Kremer, Ex-Frontmann von Miljö, Micha Hirsch, Sänger der Haie-Hymne und Frank Reudenbach von den Klüngelköpp geholt. Leider kamen nicht alle Fans, die „Kölle singt“ erleben wollten, rechtzeitig ins Stadion.

„Ich habe das Gefühl, die KVB hat die Haie mal wieder vergessen. Von wegen Sonderbahnen, es sind viel zu wenige gefahren. Wir mussten am Ende laufen“, sagte Haie-Fan Bernd Volberg. Trotzdem war seine Laune vor dem Winter Game gut. „Mitreißende Stimmung, lecker Essen, kein Regen und perfekte Eishockey-Temperatur.“ Da Volberg schon die vergangenen "Winterspiele" gesehen hat, kennt er den Unterschied eines Fußballstadions zur Lanxess-Arena: „Man ist weiter weg vom Geschehen, aber trotzdem ist es immer eine erstaunlich gute Stimmung.“ Dass es sportlich bei dem außergewöhnlichen Auftritt bislang nicht so gut geklappt hat, schreckt ihn nicht: „Heute holen wir uns den ersten Sieg.“

Das Gleiche erhofften sich aber auch die Auswärtsfans, die circa 250 Kilometer aus Mannheim angereist waren. Auch für sie war das Winter Game ein ganz besonderes Erlebnis. „Schade, dass das Rahmenprogramm „Kölle singt“ ist und nicht etwas, mit dem wir was anfangen können, aber Eishockey in so einem großen Stadion zu sehen ist sehr beeindruckend“, sagte Adler Mannheim-Fan Claudio De Santis. Für eingefleischte Kölner waren die kölschen Klassiker, wie beispielsweise „Guten Morgen Barbarossaplatz“ jedoch ein Highlight. „Eishockey und Karnevalsstimmung – eine bessere Kombination gibt es doch nicht“, sagte die Kölnerin Sabine Prockner. Immer wenn Björn Heuser seinen Gesang unterbrach, um die Menge singen zu lassen, kam im Stadion Konzertstimmung auf.

Bei Viva Colonia etwa sangen die Zuschauer „mir jonn zum KEC“ besonders laut mit, bei „un mir fahre KVB“ hörte man vereinzelt Pfiffe. Nach „Kölle singt“ konnten die Eishockey-Fans noch den spektakulären Einlauf der Mannschaften mit Feuer, Licht und Musik genießen, der endgültig alle im Stadion in Eishockey-Stimmung versetzte. Am Ende sollte Bernd Volberg Recht behalten, denn der krönende Abschluss des Abends war der 4:2 Sieg der Haie. Für die Kölner Eishockey-Fans also ein perfekter Tag. Wer das Winter Game verpasst hat, aber trotzdem die Stimmung im Rheinenergie-Stadion erleben will, hat noch zweimal die Chance dazu. Denn auch die Spiele gegen die Fishtown Pinguins, am 22. Dezember, und die Augsburger Panther, am 8. Januar, finden im Fußballstadion statt.

Tickets

Karten für die nächsten beiden Haie-Spiele in Müngersdorf gibt es ab 16 Euro im Online-Ticketshop der Kölner Haie. www.ticket-onlineshop.com/ols/haie/de/wintergame 

Öffentliches Eislaufen

Nicht nur die Haie dürfen aufs Eis im Rheinenergie-Stadion, an sechs Tagen gibt es öffentliches Eislaufen. Am Sonntag, 11. Dezember, zwischen 10 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr, geht es los. Die Tickets kosten 12 Euro (Kinder bis 12 Jahre 8 Euro). Ein Familienticket für vier Personen gibt es für 23 Euro. Derzeit sind alle Zeitfenster ausgebucht, der Veranstalter prüft aber alternative Termine. Information dazu wird es auf der Internetseite der Haie geben. www.haie.de/news/