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Fronleichnam in KölnProzession durch die Stadt und auf dem Rhein - Erstmals mit Familienmesse

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Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki feiert eine Freiluftmesse auf dem Roncalliplatz.

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki feiert am Donnerstag eine Freiluftmesse auf dem Roncalliplatz.

Tausende Gläubige feiern am Donnerstag, 19. Juni, Fronleichnam mit Prozessionen durch die Stadt. Traditionell wird die Hostie in der Monstranz durch die Straßen getragen oder auf einem Schiff über den Rhein geleitet.

Zu einem großen Fest des Glaubens kommen am Donnerstag Tausende Christen in Köln zusammen. Fronleichnam wird von den Katholiken im Erzbistum traditionell mit einer Prozession durch die Innenstadt gefeiert. Gleichzeitig sind bei der Gottestracht in Mülheim viele bunt geschmückte Schiffe auf dem Rhein unterwegs.

Ab 10 Uhr feiert Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki an diesem 19. Juni auf dem Roncalliplatz eine Freiluftmesse vor dem Dom. Der Roncalliplatz wird in verschiedene Bereiche unterteilt, sodass die Gläubigen dort an der Heiligen Messe teilnehmen können. Danach beginnt die traditionelle Prozession, bei der die Hostie, das Allerheiligste, in einem prunkvollen Schaugefäß, der Monstranz, durch die Innenstadt getragen wird. Der Weg führt über die Straßen Am Hof, Bechergasse, Alter Markt, Unter Käster, Heumarkt, Gürzenichstraße, Schildergasse, Herzogstraße, Kolumbastraße, Breite Straße, Kolpingplatz (Altar vor der Minoritenkirche), Drususgasse, An der Rechtschule und Wallrafplatz. Änderungen sind wegen angekündigter Straßenbauarbeiten möglich.

Grundschulkinder eingeladen

Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr: Erstmals sind Familien mit Grundschulkindern eingeladen, um 11 Uhr eine Familienmesse in der Minoritenkirche zu feiern. Nach diesem Gottesdienst schließen sich die Kinder und ihre Eltern dann der Prozession zum Dom an, wo es extra reservierte Bänke für sie geben wird. Wer in diesem Jahr das Fest der Erstkommunion gefeiert hat, dürfe natürlich gerne die Festsachen nochmal anziehen, heißt es in der Einladung.

Im Anschluss an die Schlussfeier wird im Dom gegen 13 Uhr eine weitere Heilige Messe gefeiert. Zudem besteht am Ende vor dem Dom die  Gelegenheit, bei einem Imbiss zusammenzukommen. 

Zuschauer verfolgen die Schiffsprozession von der Zoobrücke aus.

Alljährlich setzt sich die Schiffsprozession von Mülheim aus in Bewegung.

Parallel zur Prozession durch die Stadt begeben sich auf der anderen Rheinseite bei der Mülheimer Gottestracht ebenfalls zahlreiche Gläubige auf den Weg - erst auf dem Land, dann auf dem Wasser. Um 9 Uhr beginnen die Heilige Messe in der Liebfrauenkirche sowie der Kindergottesdienst im Liebfrauenhaus. Ab 10 Uhr folgt dann die Landprozession von der Kirche Liebfrauen zur Schiffsanlegestelle nördlich der Clemenskirche, wo das Allerheiligste auf das Schiff getragen wird. Von vielen weiteren Schiffen begleitet führt der Weg dann ab 11 Uhr flussaufwärts bis zur früheren Stadtgrenze Mülheims. Dort lässt sich das Schiff, die MS RheinFantasie der Köln-Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft, dann bis zur Höhe der Clemenskirche zurücktreiben, wo der Segen über Strom und Land gespendet wird.

Die Gottestracht hat eine lange Tradition. Sie wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Als Land- und Schiffsprozession baten die Bürger der damals freien Stadt Mülheim am Rhein, die vom Fluss abhängig waren, um Gottes Segen für ihre tägliche Arbeit. Sie baten darum, dass der mächtige Strom nicht die Früchte ihrer Arbeit zerstöre. Heute ist die Gottestracht Teil des großen Glaubensfests in Köln zu Fronleichnam.