Köln – Wenn so genannte B-Ware ihren zweiten Frühling erlebt, kann man ihr das oft ansehen. Beim neuen Zalando-Outlet auf der Schildergasse muss man teilweise sehr genau hinsehen, um Fehler zu entdecken: Schuhe, Textilien, Accessoires – das meiste davon in fast neuwertigem Zustand, dafür aber sehr viel billiger. „Der größte Teil unseres Sortiments sind Rückläufer aus Online-Bestellungen“, erklärt Geschäftsführerin Dorothee Schönfeld.
Wobei die natürlich nicht in die Kölner Filiale zurücklaufen, sondern in der Nähe von Berlin gesichtet, gelagert und dann an die 13 Geschäfte im Bundesgebiet verteilt werden. Jedes Outlet kann über sein Sortiment selbst bestimmen. Grundsätzlich gilt, dass Retouren nur dann zu den Outlets gelangen, wenn sie nicht mehr aufgearbeitet werden können.
Auch gebrauchte Ware im Angebot
Doch die B-Ware allein füllt die drei Stockwerke der ehemaligen Kämpgen-Filiale nicht. Dazu kommen ausgelaufene Stücke, die online nicht mehr angeboten werden. Und ein noch kleiner, aber wachsender Bereich Second-Hand-Ware. Auf fünf bis zehn Prozent schätzt Schönfeld deren Anteil mittlerweile. Der Gedanke dahinter: Zalando-Kunden können gut erhaltene, aber nicht mehr getragene Kleidungsstücke zurückgeben. Die erhalten nach gründlicher, zweimaliger Sichtung dann eine zweite Chance auf dem Markt. In der Regel noch einmal deutlich günstiger als B-Ware oder Kollektions-Ausläufer.
Bis zur Eröffnung an der Schildergasse waren aber im Wortsinne noch einige Steine aus dem Weg zu räumen. Die ehemalige Kämpgen-Fassade war im Eingangsbereich leicht zurückversetzt, nun ergibt sich eine bündige Front zu den Nachbargebäuden, was auch eine gewisse Erhöhung der Verkaufsfläche mit sich bringt. Etwa 1800 Quadratmeter sind es in Köln, das Outlet ist damit eines der größeren in Deutschland. Im Gegenzug zur Neueröffnung wird allerdings die bisherige Filiale im „Quincy“ an der Breite Straße aufgegeben.
Drei Etagen hat sich Zalando reserviert, in den oberen Stockwerken soll eine Boulder-Halle Einzug halten, so denn die Stadt die Umnutzungsgenehmigung erteilt (die Rundschau berichtete). Im Erdgeschoss residieren die Männer, die oberen zwei Stockwerke sind Kindern und Frauen vorbehalten. Im ersten Stock wurde eine kleine Lounge eingerichtet, ob nun für die Damen selbst oder für wartende Herren, sei mal dahingestellt.
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Sicher ist allerdings: Jedes Teil ist ein Einzelstück. Wenn es gefällt, aber nicht passt, gibt es keine Ausweichgrößen auf Lager. Dafür sind alle Bereiche klar gegliedert und übersichtlich, es gibt keine Wühlkisten, Ablagen oder „Aktionstische“. Selbst für Shopping-Unerfahrene keine Herausforderung.
Weitere Neueröffnungen auf der Schildergasse
Scotch & Soda hat sich an der Schildergasse 77-79 angesiedelt. Es ist die dritte Filiale nach den beiden Dependancen in der Ehrenstraße, dort jeweils nach Männlein und Weiblein getrennt. Das Fashion-Label führt Herren-, Damen- und Kinderkleidung sowie Denim und Schuhe, auch Accessoires und Düfte finden sich im Sortiment. Im Fokus stehen legere, nachhaltige Produkte. Die Niederländer setzen ganz auf Bio-Wolle, recycelte Materialien und nachvollziehbare Lieferketten.
Ray-Ban ist seit kurzem mit seinem Flagship-Store ebenfalls an der Schildergasse, Hausnummer 50, vertreten. Die Kult-Brillen werden im eigenen Store vertrieben. Laut Unternehmensangaben ist es eines der größten eigenständigen Ray-Ban-Geschäfte weltweit.
Mr. Spex vervollständigt demnächst die Liste der Neuansiedlungen im Bereich um das Antoniter-Quartier. Nach eigenen Angaben ist Mr. Spex bundesweit der größte Online-Optiker.
