Protest gegen WoelkiVokalensemble Kölner Dom singt nur in Minimalbesetzung bei Messe

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Das Vokalensemble Kölner Dom kam aus Protest gegen Kardinal Woelki nur in Minimalbesetzung zur Messe. (Archivfoto)

Das Vokalensemble Kölner Dom kam aus Protest gegen Kardinal Woelki nur in Minimalbesetzung zur Messe. (Archivfoto)

Köln – Mit einer Aktion am Palmsonntag protestierten Mitglieder des Vokalensembles des Kölner Doms gegen den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki. Mit einer kleinen Abordnung traten in einer Messe mit dem Erzbischof um zehn Uhr nur acht statt der eigentlich rund 50 Sängerinnen und Sänger auf und sangen vorösterliche A-capella-Werke.

Domkapellmeister Professor Eberhard Metternich bestätigte der Kölnischen Rundschau, dass es sich um eine Aktion des Chores handele, die nach längerer Diskussion entstanden sei. Es hätten jeweils acht Chormitglieder in mehreren Kirchen dasselbe gesungen. Es habe sich so ergeben, dass überwiegend nicht-katholische und queere Mitglieder teilnahmen.

Keine Reaktion von Woelki auf Brief: Vokalensemble Kölner Dom geht in Teilboykott

Hintergrund waren offensichtlich Diskussionen nach der Rückkehr von Kardinal Woelki über die Situation der katholischen Kirche und Kritik am Umgang des Bistums mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Das Ensemble hatte vor rund drei Wochen an Woelki einen Brief geschrieben, bestätigt Metternich. Als jetzt immer noch keine Antwort gekommen sei, habe ein Zeichen gesetzt werden sollen.

Kardinal Woelki hatte 2020 eine Krise im größten deutschen Bistum ausgelöst, als er entschieden hatte, „ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen nicht zu veröffentlichen und dafür rechtliche Gründe anführte“, so die Deutsche Presseagentur, die das Thema am gestrigen Sonntag ebenso aufgriff wie die Tagesschau.

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Das Erste berichtet auch vom „musikalischen Teilboykott“ des Dom-Vokalensembles „gegen die umstrittene Amtsführung von Woelki, dem unter anderem vorgeworfen werde, die Aufklärung sexualisierter Gewalt auszubremsen. Anfang März übernahm Woelki nach fünfmonatiger Auszeit wieder die Leitung des Erzbistums Köln. (MW)

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