Köln – Ein 42-Jähriger soll seine Nichte (23) zunächst betrunken gemacht und sich dann an der schlafenden Frau sexuell vergangen haben. Wegen Vergewaltigung steht der Vater eines Sohnes nun vor der auf Sexualverbrechen spezialisierten 13. Großen Strafkammer. Mit ihm wegen Beihilfe angeklagt ist der 23 Jahre alte Besitzer einer Pizzeria in Mauenheim, wo die Tat stattgefunden haben soll. Nachdem sich nun das mutmaßliche Opfer am Dienstag in massive Widersprüche verstrickte, hob das Gericht den Untersuchungshaftbefehl gegen den 42-Jährigen auf.
Zunächst hatte die 23-Jährige die Tat, die sich am 15. November 2020 zugetragen haben soll, wie folgt dargestellt: Sie habe mit ihrem Onkel und dem mitangeklagten Pizzeria-Chef in dessen Lockdown-bedingt geschlossenem Lokal getrunken und müsse wohl eingeschlafen sein. „Ich bin von einem heftigen Schmerz aufgewacht“, führte sie aus. Sie habe den Angeklagten mit heruntergelassenen Hosen hinter sich gesehen und bemerkt, dass auch ihre Hose und ihr Schlüpfer bis zu ihren Knien heruntergeschoben waren. Anschließend habe sie sich von ihrem Onkel nach Hause fahren lassen und sich ihrer damaligen Lebenspartnerin anvertraut, die die Polizei einschaltete.
Mit beiden Männern zusammen in Urlaub gefahren
Ihren Onkel schilderte sie als Freund und Vertrauensperson. Die Frage, ob sie vor der angeklagten Tat auch mal einvernehmlich Sex miteinander hatten, verneinte sie zunächst. Von der Verteidigung mit der Frage nach der Existenz von Sexvideos konfrontiert, die es von ihr und dem Angeklagten geben soll, krachte das Lügengebäude schließlich zusammen.
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Den wegen Beihilfe angeklagten Pizzeria-Chef wollte die 23-Jährige nicht mal gekannt haben. Nach weiterer Befragung musste sie aber einräumen, dass sie mit beiden Männern gemeinsam im Hollandurlaub gewesen sei, wo es ebenfalls zu sexuellen Handlungen gekommen sein soll.
Die Frau könnte nun selbst ein Strafverfahren erwarten. Der Prozess wird fortgesetzt.
