Köln-BayenthalBombe wurde um 22.59 Uhr erfolgreich entschärft

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Sperrung Rodenkirchen

Nach dem Bombenfund wurde auf dem Bayenthalgürtel gesperrt. 

Köln – Die Entschärfung der amerikanischen Fünf-Zentner-Bombe an der Bonner Straße in Bayenthal ist um 22.59 Uhr erfolgt. Laut Informationen der Stadt können nun rund 5.200 Evakuierte wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.

Während die meisten den Nachmittag und Abend selbst gestaltet hatten, fanden sich in der Spitze rund 120 Männer und Frauen in der Anlaufstelle am Südstadion ein. Dort wurden sie mit Getränken und am Abend auch mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Sperrung des Luftraums um 21.15 Uhr

Die Sperrung des Luftraums ist für 21.15 Uhr beantragt. Danach können die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf mit der Entschärfung der amerikanischen Fünf-Zentner-Bombe beginnen.

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Die Bewohner können bei einem planmäßig Ablauf gegen 22 Uhr in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.

Gegen 18.40 Uhr konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes den ersten Klingelrundgang beenden.

Sprachbarriere erschwerte Evakuierung

Etwas aufwändiger gestalteten sich nach Angaben der Stadt lediglich die Gespräche in einer Unterkunft für Geflüchtete, da aufgrund der Sprachbarrieren nicht alle der 94 Bewohner sofort verstehen konnten, warum sie ihr Zimmer verlassen sollten. Die mehr als 100 städtischen Mitarbeiter vor Ort versuchen nun zügig, den zweiten Klingelrundgang zu beenden, damit die Entschärfung noch heute starten kann.

Anstrengend für die Einsatzkräfte von Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr – aber auch für viele Kölner, die rund um die Bonner Straße und den Raderberggürtel ihre Wohnungen am Montag bei weit über 30 Grad Außentemperatur wegen einer Bombenentschärfung verlassen mussten. Die Anlaufstelle für die Bürgerhalle war eine Sporthalle am Südstadion. Dort wurde Wasser gereicht und Abends kochte das Deutsche Rote Kreuz vegetarische Lasagne und Chili con Carne.

5200 Personen waren betroffen

Die Fünf-Zentner-Bombe wurde bei Bauarbeiten auf Höhe der Bonner Straße 335 entdeckt. Potenziell insgesamt 5200 Personen müssten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Der Evakuierungsradius wurde auf 400 und 500 Metern rund um den Sprengkörper eingerichtet. Dazu gehören die zentralen Straßen in Bayenthal, wie große Teile der Bonner Straße, Bayenthalgürtel oder dem Raderberggürtel. Das Antonius-Krankenhaus musste nicht geräumt werden; genauso wie ein Seniorenheim mit Demenz-Kranken. Die KVB-Buslinien 132 und 133 wurden während der Sperrung über die Vorgebirgsstraße umgeleitet.

In Köln werden sehr häufig Bomben aus den Weltkriegen gefunden – in Bayenthal an der Bonner Straße zuletzt Ende März. Diese Evakuierung und Entschärfung war sehr anspruchsvoll und dauerte mehrere Stunden. Denn es wurde ein 500 Kilogramm schwerer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mit Heckaufschlagzünder entdeckt. Es mussten 14 Lkw-Ladungen mit rund 170 Tonnen Sand aus einem Kieswerk nach Bayenthal gefahren werden. Der Sand wurde rund um die Bombe ausgeschüttet, damit es bei einer Explosion zu keinen großen Schäden an den umliegenden Häusern kommt.

Reichlich Arbeit für alle Beteiligten

So eine komplizierte Angelegenheit war es für die Einsatzkräfte am Mittwoch nicht; der Sprengkörper hatte keinen Heckaufschlagzünder. Allerdings hatten die Kräfte des Ordnungsamts wegen dem großen, zu räumenden Bereich reichlich Arbeit und erhielten am Abend noch Unterstützung von 30 Kollegen aus dem Spätdienst. Probleme machte eine Flüchtlingsunterkunft an der Bonner Straße. Dort mussten die Kräfte erneut vorstellig werden. Noch am Mittwochabend sollte die Bombe entschärft werden. Dann konnten die vielen Menschen wieder in ihre hoffentlich kühlen Wohnungen zurück.   

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