Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

BrandschutzmaßnahmenStadt Köln saniert U-Bahnhof Hans-Böckler-Platz für 25 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten
Eine Person fährt auf der Rolltreppe runter zur U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West.

Die U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West soll saniert werden. 

Die U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West soll neue Zugänge bekommen und der Brandschutz wird erneuert. Die Sanierungsmaßnahmen dafür dauern 27 Monate. 

Die unterirdische Haltestelle „Hans-Böckler-Platz/Bf. West“ soll leichter zu erreichen und zudem sicherer werden. Um den Brandschutz auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, investiert die Stadt Köln insgesamt 25.290.878 Euro. Die für die Nutzer größte Veränderung sind zwei zusätzliche Treppen, die zum einen den Zugang zur U-Bahn vom Stadtgarten und Belgischen Viertel aus und zum anderen im Notfall eine Evakuierung erleichtern sollen. Die Arbeiten sollen 2024 beginnen und 27 Monate dauern.

Keine Rolltreppen an den neuen Zugängen zum U-Bahn-Halt geplant

Den Grundstein dafür hat der Stadtrat bereits 2014 gelegt, als er die Planung für die Brandschutzsanierung von insgesamt sechs unterirdischen Stadtbahnhaltestellen beschlossen hat. Damals gab es eine neue Grundlage, insbesondere für die technischen Regeln für Brandschutz in unterirdischen Betriebsanlagen. 2020 nahm die Planung von zwei neuen Zugangstreppen mit einem weiteren Beschluss Fahrt auf. Rolltreppen wie an den bisherigen Zugängen seien aufgrund von Platzmangel nicht möglich. Barrierefreie Zugänge bleiben die vorhandenen Aufzüge unterhalb der Eisenbahnbrücke an den Ecken Venloer Wall und Ludolf-Camphausen-Straße.

Sanierung bringt Umgestaltung der Radwege mit sich

Die neuen Zugänge kollidieren allerdings mit den dort vorhandenen Radwegen an der Venloer Straße zwischen Hans-Böckler-Platz und Kamekestraße. Nun liegt dem Rat für seine nächste Sitzung die Beschlussvorlage zur Brandschutzsanierung und eine weitere zur Umgestaltung der Venloer Straße des betroffenen 400 Meter langen Abschnitts vor. Der Radweg soll also den Treppenzugängen und einem Fußweg weichen, Radfahrer in Zukunft auf der Fahrbahn fahren. Zudem sollen die Gehwege erweitert werden.

Blick Richtung Kiosk in der U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West.

Blick Richtung Kiosk in der U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West.

Für die Sicherheit des Radverkehrs sieht die Verwaltung außerdem vor, zwischen Spichernstraße und Hans-Böckler-Platz streckenbezogen Tempo 30 einzurichten. Ebenso plant die Stadt einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich zwischen Spichernstraße und Kamekestraße sowie die Umwandlung von Kurzzeitparkplätzen in Ladezonen, Radabstellplätze oder Aufenthaltsflächen. Allerdings sollen die Pläne erst noch mit der Bezirksvertretung Innenstadt sowie Rad- und Umweltverbänden abgestimmt werden.

Venloer Straße wird halbseitig je Fahrtrichtung für halbes Jahr gesperrt

Die unterirdische Haltestelle ist auch die Schnittstelle zum darüberliegenden Bahnhof West, viele Menschen wechselnd dort tagtäglich von den Zügen der Deutschen Bahn in die KVB und andersherum. Die Umbaumaßnahmen sollen jedoch bei laufendem Fahrgastbetrieb stattfinden. Unterbrechungen könnten zum jetzigen Planungsstand noch nicht ausgeschlossen werden. Der Kiosk muss während der Arbeiten in unmittelbarer Nähe zu den Verkaufs- und Nebenräumen sowie an der Fassade geschlossen werden.

„Für die Arbeiten in öffentlichen Bereichen sind temporäre Einschränkungen unvermeidbar“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat. Für die Errichtung der neuen Zugangstreppen wird die Venloer Straße jeweils halbseitig je Fahrtrichtung für voraussichtlich ein halbes Jahr gesperrt. Zuvor muss die Venloer Straße für den Autoverkehr auf Höhe der Eisenbahnbrücke für drei bis vier Wochen gesperrt werden, wenn die Träger für die Konstruktion installiert werden. Geh- und Radweg soll die Sperrung nicht betreffen.

Stadt rechnet mit Förderung durch das Land NRW

Die Kosten setzen sich aus rund 5 Millionen Euro Planungskosten und knapp 20 Millionen Euro Baukosten zusammen. Die Stadt hat die Gesamtmaßnahme für ein Förderprogramm des Landes NRW angemeldet, und rechnet mit einer Förderung von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten. Eine andere Möglichkeit werde derzeit noch geprüft. Als Integration in die Gesamtmaßnahme „Kapazitätserweiterung auf den Linien 4, 13 und 18“ könnten 95 Prozent der Baukosten vom Bund gefördert werden. Am Hans-Böckler-Platz fahren die Linien 3, 4 und 5.