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Trauer um Karnevals-LegendeHans Süper ist tot

Lesezeit 3 Minuten
Hans Süper in seiner Stammkneipe „Sölzer Klaaf“

Hans Süper in seiner Stammkneipe „Sölzer Klaaf“

Der kölsche Sänger Hans Süper ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Wie ein langjähriger Freund des Künstlers der Rundschau bestätigte, starb Süper in der Nacht zum Sonntag.

Der Karneval verliert einen großen Künstler: Jahrelang begeisterte Hans Süper als kölsches Original mit seiner „Flitsch“ (Mandoline) und legendären Sketchen. Aufgewachsen ist der gebürtige Kölner mit Musik. Sein Vater Hans Süper senior war Mitglied des Quartetts „De Vier Botze“.

1974 tat sich Süper mit Hans Zimmermann zusammen. Ein Paar, wie es unterschiedlicher kaum hätte sein können: der ruhige, lange Hans mit Gitarre, und der 1,65 Meter große Hans mit der Flitsch quirlig, zappelig, immer in Fahrt. Das Colonia-Duett war geboren.

1991 dann die Abschiedssession des Colonia-Duetts, mit neuem Partner Werner Keppel ging es bis 2002 als Süper-Duett weiter. Seit 2004 trat Süper nicht mehr im Karneval auf, machte aber immer wieder Ausnahmen.

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Noch im September 2022 hatte der Komiker und Musiker seine langjährige Freundin Lydia Berg geheiratet. Zuletzt wurde Süper wegen einer schweren Krankheit im Krankenhaus behandelt.

Viele Reaktionen zum Tod von Hans Süper

Zahlreiche Kölner reagierten auf den Tod des Musikers. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte:„ Mit Hans Süper ist eine Legende von uns gegangen, seine ‚Flitsch‘ für immer verstummt. Die Stadt Köln hat ihm viel zu verdanken, er war ein echter Botschafter für unser Lebensgefühl. Ich bin in Gedanken bei seiner Witwe, seiner Familie und Freundinnen, Freunden und bei allen Fans, die Hans Süper schmerzlich vermissen werden.“

„Ich bin tieftraurig und erschüttert. Er war voller Zuversicht. Köln verliert seinen genialsten Musiker", sagte „Bömmel“ Lückerath, Gründungsmitglied der Bläck Fööss, im Gespräch mit der Rundschau. „Er konnte sich bewegen, lustig sein, auf der Bühne war er ganz er selbst. Mit ihm konnte man kaum ein ernstes Gespräch führen. Wir haben oft zusammen auf der Bühne gestanden. Er hat die Leute einfach für sich eingenommen, die Leute liebten ihn. Er war urkölsch und hat die Anarchie des Karnevals und die kölsche Seele verkörpert.“

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn sagte: „Köln und der Karneval haben heute einen Teil ihres Herzens verloren. Deswegen hat die Nachricht von seinem Tod uns alle zutiefst erschüttert. Sein Humor war einmalig und seine Rolle auf der Bühne nie erreicht. Er hat einer ganzen Generation immer wieder lustige und unbeschwerte Momente geschenkt. Daneben hatte Hans eine andere, eine melancholische Seite, die tief in unsere kölsche Seele schauen konnte. Er hat durch seine unzähligen Fernsehauftritte den Menschen außerhalb unserer Stadt die kölsche Lebensart und unsere Identität näher gebracht. Dafür gebührt diesem einzigartigen Menschen unser Dank.“

„Hinter der Bühne wurdest du manchmal eindringlich, ruhig und ernst, es war dir immer wichtig, mir wertvolle Ratschläge aus dem Business mitzugeben. Dafür werde ich dir immer dankbar sein“, schrieb Musikerkollege Björn Heuser auf Facebook.

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