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Konzert in KölnPitbull verzückt 17.000 Fans in der Lanxess-Arena

Lesezeit 3 Minuten
Der selbst ernannte „Mr. Worldwide“: Pitbull lässt sich immer noch besonders gerne von leicht bekleideten Frauen umtanzen.

Der selbst ernannte „Mr. Worldwide“: Pitbull lässt sich immer noch besonders gerne von leicht bekleideten Frauen umtanzen.

Der Rapper Pitbull heizte den Kölner Fans mit Latino-Englisch, Hits wie „International Love” und kubanischen Rhythmen ordentlich ein.

44 Jahre ist er jung – und bringt die Mädels immer noch zum Kreischen. Immer im Anzug, meist mit Sonnenbrille: Pitbull ist Gentleman und Macho, Jungbrunnen und alter Hase im Showbusiness. Über 17.000 Partybegeisterte feierten am Dienstagabend in der Lanxess-Arena den Rapper aus Miami bei seinem ersten und zunächst einzigen Tour-Stopp in Deutschland auf seiner „Party After Dark“-Tournee.

Es war vor allem ein Abend für die Millennials, und insbesondere für deren weibliche Vertreter: Viele in den 80er und 90er Jahren Geborene verbinden mit ihm ihre Jugend, zu seinen Party-Hymnen haben mehrere Generationen in Clubs und Diskotheken Nächte durchgefeiert. Pitbull zu Ehren kamen die Fans in Scharen in die Arena, viele mit Sonnenbrille, Anzug, Krawatte und Bärtchen, einige sogar mit einem Glatzen-Toupet auf dem Kopf, um ihrem Idol nachzuahmen. Schon Stunden vor dem Konzert fanden sich Tausende als Pitbull-Doubles vor der Arena zum Feiern ein, das Konzert war in Rekordzeit ausverkauft. 76 Millionen Tonträger hat der Rapper bis heute weltweit verkauft, und ist damit erfolgreicher als Shakira, Bob Marley oder Nirvana.

Pitbull in Köln: Mr. Worldwide heizt Köln ein

Passend zur fünften Jahreszeit begrüßte Pitbull um viertel nach neun die Kölner Fans mit „Cologne Alaaf!“ Zuvor hatte sein rappender Kollege Lil Jon dem Publikum eine Stunde lang eingeheizt hatte, war es für den echten Pitbull schwer, die Stimmung noch zu toppen. Doch es gelang dem selbsternannten „Mr. Worldwide“, der gerne mit seinem weltweiten Erfolg bei Frauen kokettiert, problemlos. Sein Mix aus lässigem Latino-Englisch, Rap und Gesang sowie treibenden Beats wurde auf der Bühne von einer Band begleitet – überraschenderweise im Stile der 80er Jahre, mit Anklängen an Guns N‘ Roses oder Bon Jovi. Während seiner Karriere hat Pitbull mit den verschiedensten Künstlern zusammengearbeitet, darunter Kesha, Jennifer Lopez, Ne-Yo, Dolly Parton oder Usher.

Die Mischung macht’s bei Pitbull. „Dale!“ ruft Armando Christian Pérez alias Pitbull nach der Begrüßung ins Mikro – „Gib’s ihnen”, so kann man den Lieblings-Schlachtruf des Rappers übersetzen. Köln bekommt es von Pitbull über 90 Minuten lang serviert. Seine Hits „Hey Baby“, „Hotel Room Service“ oder „International Love” werden immer wieder unterbrochen durch Kult-Klassiker der 80er und 90er, wie „Sweet Child O‘ Mine“ oder „Livin on a Prayer“, eingespielt von DJ und Band.

Konzert in der Lanxess-Arena: Macho mit Herz

Natürlich dürfen auch Kuba-Sounds und -Rhythmen beim Latino aus Florida nicht fehlen. Die Tanzeinlagen von Pitbull und seinen Tänzerinnen sorgen für ohrenbetäubendes Kreischen, ebenso die ständig wechselnden Outfits. Die Höhepunkte folgen am Ende der Show: „Feel this moment“ sorgt für kollektive Glückseligkeit bei den Tausenden, während „Fireball“ und „Timber“ die Partystimmung noch einmal zum Anschlag bringen. „Deutschland ist kalt im Moment – we bring the heat!“, brüllt Pitbull ins Mikrofon.

Angesichts des Frauenüberschusses in der Arena und den eindeutigen Bewegungen des Charmeurs auf der Bühne stehen die kölschen Mädcher am Abend eindeutig im Mittelpunkt - wenn auch nicht unbedingt im Sinne des Feminismus. Der Machismo von Pitbull ist jedoch eher augenzwinkernd zu verstehen. Dass Pitbull auch ein großes Herz hat, wird am Ende deutlich: Er widmet die letzten seiner Songs denjenigen, die es im Leben nicht so einfach hatten wie er selbst, vor allem den Kids „seiner“ Schulen: Aus Dankbarkeit für seine frühere Lehrerin hat der Künstler seit 2012 mehrere Schulen in den USA eröffnet, damit junge Großstädter eine Chance auf einen Abschluss bekommen.