1. FC KölnWie Rückkehrer Kingsley Schindler seine zweite Chance nutzt

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Kingsley Schindler zählt zu den positiven Erscheinungen der Kölner Vorbereitung.

Kingsley Schindler zählt zu den positiven Erscheinungen der Kölner Vorbereitung.

Köln – Wenn Steffen Baumgart dieser Tage über das weitere Vorgehen in Sachen Kaderverkleinerung berät, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Name von Kingsley Schindler auf der Liste potentieller Streichkandidaten fehlen wird. Dem Außenbahnspieler von Fußball-Bundesligist 1. FC Köln war zum Abschluss des Trainingslagers in Donaueschingen eine „gute Vorbereitung“ attestiert worden. Schindler darf sich folglich zu den Gewinnern der ersten Wochen unter dem neuen FC-Coach zählen.

Das überrascht insofern, als dass der 28-Jährige eigentlich als Kandidat für einen Wechsel galt, nachdem er sich in der vergangenen Saison selbst bei Zweitligist Hannover 96 nicht hatte durchsetzen können. Schindler war zwar in immerhin 27 Pflichtspielen für die Niedersachsen zum Einsatz gekommen, doch längst nicht immer von Beginn an. Die Ausbeute war eine große Enttäuschung: Null Tore, eine Vorlage – das Leihgeschäft zum letztjährigen Tabellendreizehnten des Unterhauses hatte sich nicht bezahlt gemacht.

Baumgarts Lob als Balsam für die Seele

Baumgarts Lob dürfte daher Balsam für die Seele des gebürtigen Hamburgers gewesen sein. Schindler drückt es so aus: „Das ist eine Bestätigung dafür, dass ich gut arbeite. Darüber freue ich mich“, sagt er und fügt selbstbewusst an: „Ich weiß, was ich kann, auch wenn ich es in der letzten Zeit nicht so häufig habe zeigen können.“ Genau genommen liegen nun schon anderthalb maue Jahre hinter ihm. Schindler, im Sommer 2019 ablösefrei von Zweitligist Holstein Kiel an den Rhein gewechselt, hatte sich in Köln zunächst noch gut zurechtgefunden und unter Achim Beierlorzer einen Stammplatz erobern können.

Als der erfolglose Franke im November 2019 jedoch gehen musste, fiel Schindler in ein tiefes Loch. Unter Beierlorzers Nachfolger Markus Gisdol spielte der Rechtsaußen überhaupt keine Rolle mehr. „Es gab viele Gründe, warum es nicht so gelaufen ist“, blickt Kingsley Schindler zurück. Ins Detail gehen will er dabei nicht. „Ich konzentriere mich lieber auf das, was vor mir liegt.“

Statt Eingewöhnung geht es direkt los

Die ersten Eindrücke nach seiner Rückkehr ans Geißbockheim fühlen sich gut für ihn an. „Ich freue mich, wieder hier zu sein und hier Gas geben zu können.“ Zeit zur Eingewöhnung habe er nicht gebraucht. „Ich kenne die Jungs. Es ist ein Vorteil für mich, dass ich mich direkt gut aufgehoben fühle.“ Die ungewöhnliche Gruppengröße von mehr als 30 Spielern empfindet Schindler für seinen persönlichen Neustart sogar als förderlich: „Jeder versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Umso größer ist der Konkurrenzkampf. Das spornt jeden an, auf seine Höchstleistung zu kommen. Das ist nur positiv für jeden.“

Entsprechend intensiv sind die Trainingseinheiten. „Es ist sehr viel Feuer drin. Das ist das, was der Trainer sehen will.“ Und was er mit seiner emotionalen Art selbst vorlebt. „Er pusht uns viel, das ist wichtig für den Kopf der Spieler“, meint Schindler, der über das von Steffen Baumgart eingeforderte aggressive Anlaufen in gegnerischer Tornähe sagt: „Wir sind auf einem guten Weg. Die Art und Weise, wie der Trainer spielen lassen will, passt zu uns.“

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Eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison hat sich seine eigene Position allerdings noch nicht ganz herauskristallisiert. Zuletzt wurde der gelernte Rechtsaußen nämlich verstärkt hinten rechts aufgeboten. Schindler zeigt sich flexibel: „Ich habe Qualitäten sowohl in der Offensive als auch in der Defensive.“ Es folgt eine klare Kampfansage des Mannes, der beim FC noch bis 2023 unter Vertrag steht: „Ich verspüre einen großen Ansporn, in der Bundesliga zu bestehen.“

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