Gewinner des SommersJeff Chabot hat sich Startelfplatz in Köln erarbeitet

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Der FC beim Training.

Der FC beim Training.

Köln – Jeff Chabot trug im Trainingsspiel am Dienstag ein weißes Leibchen. Das war ein gutes Zeichen für den Innenverteidiger des 1. FC Köln, weil er damit zu jener Abwehrformation gehörte, die auf der Zielgeraden der Saisonvorbereitung die Nase vorn hat. Chabot verteidigte im Abwehrzentrum an der Seite des unumstrittenen Timo Hübers, flankiert von dem ebenfalls gesetzten Rechtsverteidiger Benno Schmitz sowie Kapitän Jonas Hector, der nach seiner Verletzung seinen Rückstand gegenüber Neuzugang Kristian Pedersen weitgehend aufgeholt hat. Geschieht bis zum Wochenende nichts mehr Unvorhersehbares, ist das die Viererkette, mit der sich der Fußball-Bundesligist am Samstag (15.30 Uhr) beim brillant gestarteten Zweitligisten SSV Jahn Regensburg um den Einzug in die zweite DFB-Pokal-Runde duellieren wird.

Ohne Tigges und Duda im Pokal nach Regensburg

Dass Jeff Chabot sich einen Startelfplatz erarbeitet hat, ist die wohl größte Kölner Sommer-Überraschung. „Hübi und Jeff haben eine sehr stabile Vorbereitung gespielt. Deswegen werden sie auch im ersten Spiel auflaufen, da mache ich kein Geheimnis draus“, legte sich Steffen Baumgart zum Start in die letzte Vorbereitungswoche fest. Der FC-Trainer hielt in diesem Zusammenhang ein außergewöhnlich deutliches Lob für Chabot parat: „Jeff hat im Sommer sehr an seiner Technik gearbeitet – erster Kontakt, zweiter Kontakt, tiefe Bälle. Das hat er sehr gut gemacht.“ Zudem habe sich der 24-Jährige „körperlich immer mehr an unser Spiel gewöhnt“.

Jeff Chabot war im Winter auf Leihbasis vom Serie A-Club Sampdoria Genua nach Köln gewechselt. Der Start verlief holprig. Der hochgewachsene Innenverteidiger hatte sichtlich Mühe mit der Umstellung vom eher defensiv geprägten italienischen Fußball auf den läuferisch enorm fordernden Kölner Offensivstil. „Die Intensität ist eine andere“, erklärte Steffen Baumgart. Chabot wies Defizite in puncto Tempo, Beweglichkeit und Technik auf und konnte in seinen nur 208 Bundesliga-Minuten selten überzeugen. Am Innenverteidigerduo Timo Hübers/Luca Kilian gab es für ihn kein Vorbeikommen.

Aufholjadg

Doch in der Endphase der vergangenen Saison fing sich der Wind an zu drehen. Während Luca Kilian leistungstechnisch abbaute und sich in der Vorbereitung obendrein mit muskulären Problemen herumplagte, setzte Jeff Chabot zur Aufholjagd an. Der Deutsch-Franzose mietete sich vor dem Start des Mannschaftstrainings einen Sportplatz in Brauweiler, um gezielt an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Mit Erfolg. „Jeff hat sich körperlich umgestellt. Er hat in der Vorbereitung keinen ersichtlichen Fehler gemacht. Deshalb gehe ich fest davon aus, dass er am Samstag spielen wird“, sagte Baumgart am Dienstag.

Eine Startelf-Garantie auch für den Bundesliga-Auftakt am 7. August gegen Schalke 04 stellte der FC-Coach allerdings noch nicht aus. „Wir haben mit Timo Hübers, Luca Kilian und Jeff Chabot drei Innenverteidiger, die sich auf Augenhöhe bewegen. Das werden wir in den Spielen immer wieder nutzen“, kündigte Baumgart mit Blick auf die mögliche Dreifachbelastung in Bundesliga, DFB-Pokal und Conference League an.

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In Bayern-Leihgabe Bright Arrey-Mbi („Er akklimatisiert sich immer mehr“) und dem überzeugenden Defensiv-Allrounder Kristian Pedersen verfügen die Kölner über weitere Alternativen in der Abwehrmitte. „Wir sind da sehr gut aufgestellt“, meinte Baumgart, in dessen Aufgebot generell ein hoher Konkurrenzkampf herrscht. „Ich werde ein paar Entscheidungen treffen, die mir schwer fallen.“ Dass Steffen Tigges und sehr wahrscheinlich auch Ondrej Duda infolge ihres Trainingsrückstandes in Regensburg noch fehlen werden, erleichtert die Auswahl für den FC-Coach zumindest etwas. Mit Dejan Ljubicic kann Baumgart dagegen planen. Der Österreicher trainierte am Dienstag nach auskurierter Kopfverletzung wieder mit. Nur Reservist Sebastian Andersson (erkrankt) fehlt derzeit.

Der FC-Coach erwartet beim Ex-Club des Kölner Sportchefs Christian Keller ein hartes Stück Arbeit. „Das ist eine sehr kompakte, aggressive Mannschaft“, warnte Steffen Baumgart, der Regensburg am Sonntag beim furiosen 3:0 in Bielefeld vor Ort beobachtet hat. Es war der zweite Sieg im zweiten Spiel für die Oberpfälzer, die schon zum Auftakt mit Darmstadt 98 (2:0) einen Aufstiegsanwärter bezwungen hatten. „Es wird über lange Sicht ein Spiel auf Augenhöhe“, prognostizierte Baumgart. Mit Jeff Chabot in der Kölner Startelf, so viel ist schon mal sicher.

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