Nach 0:5 von HoffenheimWelche Lehren der 1. FC Köln nach dem Debakel zieht

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FC-Eigengewächs Salih Özcan

FC-Eigengewächs Salih Özcan (l.) blieb hinter den Erwartungen zurück. 

Köln – Die sportlich Verantwortlichen des 1. FC Köln werden am Dienstag wohl zu einem regen Austausch zusammenkommen. Das Trainerteam des Fußball-Bundesligisten um Chefcoach Steffen Baumgart, Sportchef Jörg Jakobs und auch Thomas Kessler als Leiter der Lizenzspielerabteilung haben sich ein paar Tage Zeit gegeben, damit sich jeder für sich in Ruhe über das schmerzhafte 0:5 am vergangenen Freitag bei der TSG 1899 Hoffenheim Gedanken machen konnte. Die Erkenntnisse können nach dem unerwartet harten Aufprall nicht allzu erfreulich ausfallen. Sollen sie auch nicht, denn es in der Diskussion wird es in erster Linie darum gehen, die Fehler genau zu benennen, aus ihnen zu lernen und sie nicht zu wiederholen.

Salih Özcan funktioniert als alleiniger Sechser nur bedingt

Es darf davon ausgegangen werden, dass die Ausfälle von Kapitän Jonas Hector, Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic in der Analyse eine gewichtige Rolle einnehmen. Nicht etwa, um die überraschend schwache Leistung zu entschuldigen, sondern um sich zu vergegenwärtigen, dass der Mannschaft ohne Hector und Skhiri die Führungsstruktur fehlt.

FC-Mitgliederrat

23 Kandidaten treten auf der nächsten FC-Mitgliederversammlung am 7. November zur Wahl des neuen Mitgliederrates an. Von den ursprünglich 26 Kandidaten sind Rupert Gietl, Renée Raider und Rüdiger Thormann kurzfristig zurückgetreten. Die Bewerber stellen sich am 25. und 26. Oktober auf zwei Stammtischen im 12. Mann im Rheinenergiestadion den Mitgliedern vor. Maximal kann der Mitgliederrat 15 Personen umfassen. (sam)

Eine Struktur, die nötig ist, um das wie in jeder anderen Mannschaft auch bei den Kölnern vorhandene Leistungsfälle innerhalb des Kaders aufzufangen. Hector und Skhiri sind Spieler, an deren Leistung sich andere aus- und aufrichten können. Die andere durch ihre Anwesenheit besser machen können, weil sie die Verantwortung übernehmen und Sicherheit ausstrahlen.

Beispiel Skhiri: Der Tunesier ist nicht nur laufstark, sondern auch ein sicherer Passspieler, ein guter Zweikämpfer und der effektivste Balleroberer der Kölner. Also die ideale Besetzung im System von Steffen Baumgart mit nur einem Sechser. Eine Rolle, die man auch Ljubicic zutrauen darf. Der Österreicher überzeugte beim 1:1 in Freiburg auf der Position, als Skhiri nach der ersten Länderspielpause der Saison nicht von Beginn an auflaufen konnte.

Skhiri fällt auch weiterhin aus

Skhiri wird dem FC aufgrund seiner Knieverletzung definitiv auch am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) im Derby gegen Bayer Leverkusen nicht zur Verfügung stehen. Die Geißböcke, dass neben dem krank aus Hoffenheim abgereisten Jonas Hector dann aber auch Dejan Ljubicic wieder spielen kann. Trainer Baumgart hätte somit zwei Alternativen Skhiri auf der Sechs zu ersetzen, die er in Hoffenheim nicht hatte. Er musste auf Salih Özcan setzen, der aber den Beweis schuldig blieb, im System von Baumgart den Part des alleinigen Sechsers ausfüllen zu können. Das FC-Eigengewächs konnte weder die Räume schließen, noch das Spiel nach vorne aktivieren. Vielmehr war der 23-Jährige an zwei Gegentreffers unmittelbar beteiligt. Die Erkenntnis aus der Klatsche im Kraichgau dürfte sein, dass Özcan seine Stärken als zweiter Sechser oder als offensiverer Achter besser zur Geltung bringen kann. In der Verfassung von Hoffenheim gehört der U21-Europameister aber nicht in die erste Elf.

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Steffen Baumgart wird nach seinem Auftritt am Samstag im Aktuellen Sportstudio des ZDF am Dienstag auch seine Eindrücke als Betrachter des Bundesliga-Topspiels zwischen dem nächsten FC-Gegner Bayer Leverkusen und Bayern München mit in die Runde einbringen. Eine Erkenntnis aus dem 5:1-Kantersieg der Bayern dürfte für den Kölner Trainer dabei recht leicht abzuleiten. Die Werkself gab wie der FC in Hoffenheim ein perfektes Beispiel dafür ab, was passiert, wenn eine Mannschaft nicht an ihr Limit geht.

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