Der deutsche Außenminister warnt davor, die Bedrohung Russlands hierzulande zu unterschätzen.
„Bedroht direkt unser Leben“Außenminister Wadephul warnt eindringlich vor Russland

Johann Wadephul (CDU), Außenminister, steht auf dem Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr.
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Bundesaußenminister Johann Wadephul hat eindringlich vor der Bedrohung Russlands für Deutschland gewarnt. Die Gefahr für Deutschland durch Russland dürfe nicht unterschätzt werden, so Wadephul in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Russland bedroht direkt auch unser Leben in Frieden und Freiheit in Deutschland.“
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und bleibe die größte Bedrohung der Sicherheit in Europa und wichtigstes Thema der deutschen Außenpolitik.
Wadephul warnt vor Russland
Wadephul bezeichnete die Nato-Beschlüsse von Den Haag als „richtig und notwendig“ und betonte die direkte Bedrohung durch Russland für Europa. Bundeskanzler Friedrich Merz warnte am Samstag ebenfalls vor einem falschen Sicherheitsgefühl in Deutschland angesichts des anhaltenden russischen Angriffskriegs. Bei einem Besuch des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee wies er auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg hin und sagte: „Wir dürfen also unsere Sicherheit nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen mehr tun, dass wir in Freiheit, in Frieden und in Sicherheit leben können.“

In Saporischschja stehen durch einen russischen Drohnenangriff zerstörte Autos.
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Derweil gingen die russischen Angriffe am Wochenende unvermittelt weiter. Die Ukraine wurde Medienberichten zufolge in der Nacht erneut Ziel massiver russischer Angriffe aus der Luft. Im ganzen Land habe es Luftalarm gegeben, auch in weit von der Frontlinie entfernten Regionen im Westen der Ukraine, berichtete etwa „The Kyiv Independent“.
Massive Angriffe auf Ukraine
Russland habe mehr als 500 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper in der Nacht auf die Ukraine abgefeuert, teilten die Luftstreitkräfte mit. Die Zahl von insgesamt 537 solcher Angriffe sei die höchste seit Kriegsbeginn, berichteten Medien in der Ukraine. Es gab demnach erneut Verletzte und schwere Schäden auch an ziviler Infrastruktur. Im Gebiet Tscherkassy sei in der Stadt Smila ein Wohnhaus getroffen worden, teilten die Behörden mit. Demnach wurde dort ein Kind verletzt.
Präsident Selenskyj bekräftigte seine Forderungen, mehr internationalen Druck auf Kremlchef Wladimir Putin auszuüben, um so den Krieg zu beenden. Allein in der vergangenen Woche habe Russland mit 114 Raketen, mehr als 1270 Drohnen und fast 1100 Gleitbomben angegriffen. „Putin hat sich längst dafür entschieden, weiterzukämpfen - ungeachtet der Appelle aus aller Welt für Frieden“, sagte Selenskyj laut einer Mitteilung in seinem Telegram-Kanal. Zudem betonte er erneut, dass die Ukraine ihre Flugabwehr stärken müsse und bereit sei, dafür vor allem von den USA Flugabwehrsysteme zu kaufen.
Wie „Kyiv Independent“ berichtet, attackierte die Ukraine ihrerseits in der Nacht zum 28. Juni den Militärflugplatz Kirovske auf der besetzten Krim. Dabei seien laut dem ukrainischen Sicherheitsdienst Angriffshubschrauber der Typen Mi-8, Mi-26 und Mi-28 sowie ein selbstfahrendes Flugabwehrraketensystem zerstört worden, erklärte der SBU.
Seit mehr als drei Jahren wehrt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, der in den letzten Wochen weiter intensiviert wurde. (pst/dpa)