„Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt sparte zuletzt nicht mit Kritik an Heidi Reichinnek, auch ihr Aussehen war dabei Thema. Nun schlägt die Linken-Politikerin zurück.
Tausende Likes bei Instagram„Einfach nur Angst“ – Heidi Reichinnek kontert Verbalattacke mit Video

Heidi Reichinnek, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, wehrt sich gegen Kommentare über ihr Aussehen. (Archivbild)
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Linken-Politikerin Heidi Reichinnek hat sich mit einem Instagram-Video gegen die mitunter persönliche Kritik von „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt gewehrt. Am Donnerstag kommentierte Reichinnek in dem sozialen Netzwerk Aussagen, die Poschardt zuvor über sie und die Linke im Allgemeinen geäußert hatte.
„Hinter der heiteren ‚Legoland-Gudrun-Ensslin-Fassade‘ verbirgt sich am Ende Endstation Gulag und Enteignung“, hatte Poschardt etwa über Reichinnek gesagt, von „Linksradikalen“ gesprochen, und einen „grandiosen Wohlstandsverlust“ prophezeit, wenn sich die Ideen der Linken durchsetzen würden.
Ulf Poschardt attackiert Linken-Politikerin Heidi Reichinnek
„Wir sehen in Venezuela, Nordkorea und wo auch immer, das sind Ideen, die am Ende eine Gesellschaft kaputt machen, die zu Unfreiheit führen, zu Repression und Unterdrückung führen“, führte Poschardt aus und kommentierte schließlich auch das Aussehen der Linken-Politikerin.
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Reichinnek verpacke sich in ein „aufgeregtes 17-Jährigen-Kostüm, wo man auch sieht, die Tattoos können noch so wirken, als wäre es irgendetwas Junges, es ist aber eigentlich schon ranzig geworden, so eine jung gewordene Mutter Beimer“, sagte Poschardt. Es sei „bemerkenswert, dass das gerade einen Zeitgeist trifft“, kommentierte der Welt-Herausgeber die jüngsten Erfolge der Linken.
„Welt“-Herausgeber kommentiert Aussehen: „Schon ranzig geworden“
„Ich finde es auch furchtbar, aber wir müssen da jetzt zusammen durch“, begann Reichinnek nun ihre Entgegnung. Konservative Medien würden stets „das gleiche Drehbuch“ bedienen, das mit „Alarmismus“ anfange, erklärte die Fraktionsvorsitzende der Linken. „Du willst eine Vermögenssteuer? Haha! Gulag!“, sagte Reichinnek und sprach von einem „häufigen rhetorischen Trick“, der bei solchen Äußerungen zur Anwendung komme.
„Dann geht man natürlich aufs Aussehen“
Darauf folge stets die Behauptung, alle würden durch linke Politiker ärmer werden, „selbst wenn ihr gar kein Vermögen habt“, kommentierte Reichinnek Poschardts Aussagen weiter süffisant und fügte an: „Alle Menschen, die weniger als 7.000 Euro Brutto im Monat verdienen, haben mit dem Steuerkonzept der Linken mehr Geld raus.“
Auf die Kommentare zu ihrem Aussehen reagierte die Linken-Politikerin schließlich ebenfalls. „Wenn einem sonst nichts mehr einfällt, dann geht man natürlich aufs Aussehen“, sagte Reichinnek in dem Instagram-Video und bedankte sich für den Zuspruch vieler Instagram-Nutzerinnen und Nutzer, die sich nach Poschardts Aussagen bei ihr gemeldet hätten.
Heidi Reichinnek kontert: „Absolut keine Argumente“
Schlussendlich zeigten Aussagen wie die des „Welt“-Herausgebers vor allem: „Diese Typen haben absolut keine Argumente und einfach nur Angst um ihre Macht und ihr Geld.“
Dass ihr Aussehen kommentiert werde, statt die inhaltliche Auseinandersetzung zu suchen, zeige, dass die Linke mit ihrem Kurs „auf dem richtigen Weg“ sei, lautete das Fazit der Politikerin, die für ihre Wortmeldung bis zum Donnerstagabend innerhalb weniger Stunden mehr als 17.000 Likes bei Instagram bekam. (das)