Die Entscheidung sei in einer gemeinsamen Sitzung gefallen, teilte die hessischen SPD-Bezirke Nord und Süd mit.
BundesinnenministerinHessische SPD-Bezirke nominieren Bartol statt Faeser für Landesvorsitz

Nancy Faeser (SPD) ist Bundesministerin für Inneres und Heimat. Als Vorsitzende der SPD in Hessen soll sie nun abgelöst werden. (Archivbild)
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Nach der verlorenen Landtagswahl in Hessen will sich die SPD neu aufstellen: Statt der derzeitigen Landesvorsitzenden Nancy Faeser nominierten die hessischen SPD-Bezirke Nord und Süd den Bundestagsabgeordneten Sören Bartol für die im März anstehende Neuwahl, wie sie am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Die Bezirke Nord und Süd bilden den SPD-Landesverband, dessen Vorsitzende Bundesinnenministerin Faeser seit Ende 2019 ist.
Laut der Erklärung wurde die Entscheidung für Bartol bei einer gemeinsamen Sitzung der Bezirke am Montag getroffen. „Auf dem Parteitag im März wollen wir das neue Team der Hessen-SPD aus Fraktion, Regierung und Partei vervollständigen“, erklärten die Bezirksvorsitzenden aus Nord und Süd, Kaweh Mansoori und Timon Gremmels. Bartol bringe 22 Jahre parlamentarische Erfahrung mit. Beide bezeichneten Bartol als „Macher“ und „Teamplayer“.
Seit 2021 ist der 49-Jährige parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium. Die SPD-Bezirke nominierten zudem die Landtagsabgeordnete Josefine Koebe für das Amt der Generalsekretärin. Sie war Ökonomin bei einem frühkindlichen Bildungsträger und wurde bei der Wahl im Oktober über die Landesliste zum ersten Mal in den Landtag gewählt.
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Der Landesvorstand soll auf einem Landesparteitag am 9. März in Frankfurt am Main neu gewählt werden. Eine Sprecherin der SPD in Hessen sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sich Faeser selbst in den kommenden Tagen äußern werde.
Die Landtagswahl im Oktober hatte die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein mit 34,6 Prozent vor der AfD mit 18,4 Prozent und der SPD mit 15,1 Prozent klar gewonnen. Für die SPD war es das schlechteste Ergebnis in Hessen jemals. Rhein entschied sich danach für eine Koalition mit der SPD, die seit Januar im Amt ist. (afp)