Innerhalb von nur einer Woche sollen 422 Menschen online ihren Eintritt erklärt haben, berichtet die Linkspartei.
Nach Sara Wagenknechts AustrittDie Linke vermeldet hunderte neue Parteieintritte

Die Linke hofft auf neue Mitglieder nach dem Austritt von Sara Wagenknecht.
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Die Linke hat nach eigenen Angaben seit der Abspaltung des „Bündnisses Sahra Wagenknecht“ unter dem Strich Mitglieder gewonnen. Binnen einer Woche hätten bis Montagmorgen online 422 Menschen ihren Eintritt in die Partei erklärt, sagte Bundesgeschäftsführer Tobias Bank in Berlin. Dem gegenüber stünden 224 Austritte, einschließlich der zehn Bundestagsabgeordneten um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht.
Die Gesamtzahl der Mitglieder gibt die Linke auf ihrer Webseite mit 54.214 an, allerdings mit Stand Ende 2022. Neuere Zahlen nannte die Partei zunächst nicht.
„Bündnis Sahra Wagenknecht“ sei inhaltlich „ein Kessel Buntes“
Wagenknecht hatte vor einer Woche angekündigt, Anfang 2024 eine eigene Partei zu gründen. Bank sagte, an der Parteibasis höre er seither am häufigsten das Wort „endlich“. Er erlebe „ein ganz großes Aufatmen“. Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ sei inhaltlich „ein Kessel Buntes“ und müsse nun erstmal liefern. „Wir warten erstmal ab, ob da was kommt und wenn ja, was da kommt“, sagte Bank.
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Der Austritt der zehn Abgeordneten aus der Partei bedroht den Fortbestand der Bundestagsfraktion, die derzeit 38 Mitglieder hat. Sind es weniger als 37 Abgeordnete, könnten sie nur noch als Gruppe zusammenarbeiten. Das bedeutet, sie bekämen weniger staatliche Unterstützung als jetzt, so dass Mitarbeiter entlassen werden müssten. Wagenknecht und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen deshalb bis zur Parteigründung in der Fraktion bleiben. Ob es so kommt, soll sich bei einer Fraktionssitzung am 7. November entscheiden.
Bank sagte, die Linke wolle die Absplitterung „so schnell wie möglich auch über die Bühne kriegen“, habe aber auch große Verantwortung gegenüber der Politik im Bundestag und gegenüber den Beschäftigten der Fraktion. „Wir werden eine gute Lösung finden, aber sie wird nicht länger als notwendig andauern“, sagte Bank. (dpa)