Nach sechs Jahren Erstligazugehörigkeit gibt es kaum Hoffnung, dass die Basketballdamen der BG Rentrop Bonn die Bundesliga halten können. Sie haben in der Rückserie kein Spiel gewonnen und sind das schwächste Heimteam (nur ein Sieg im Pennenfeld).
Damit rächt sich die verfehlte Personalpolitik. Als Leistungsträgerinnen wie Gaby Mrohs-Czerkawski, Olga Pfeifer, Irina Minch und Tanja Kostic nach der vergangenen Saison nicht mehr zur Verfügung standen, wurden sie nicht annähernd gleichwertig ersetzt. Als dies im Saisonverlauf immer klarer wurde, verpflichtete die BG US-Spielerinnen, die nicht einmal Zweitliga-Ansprüchen genügten. Sich hier auf Empfehlungen von Spielervermittlern zu verlassen, war fatal und spricht nicht dafür, dass sich BG-Führungscrew und -Trainer den notwendigen Basketball-Sachverstand selbst zutrauen.
Noch gibt es den Strohhalm der Abstiegsrunde, an den sich die BG klammern kann. In sechs Spielen könnte die Saison zum Guten gewendet werden - auch wenn vier Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz eine schwere Hypothek sind. Da Veränderungen im Kräftefeld von Vorstand, Trainer und Spielerinnen nicht mehr möglich sind, kann eine Blutzufuhr nur von außen erfolgen: Von den Zuschauern, von den Fans.
Es sollte der Versuch unternommen werden, die Basketball-Solidarität von vor drei Jahren wiederzubeleben, als die Fanclubs der Telekom Baskets und Rhöndorfer Dragons im Playoff-Halbfinale und -Finale für die Damen trommelten. 800 bis 1000 Zuschauer pilgerten damals ins Pennenfeld.
Warum nicht zu den drei Heimspielen der Play-downs freien Eintritt verkünden und die Fanclubs von Baskets, Dragons, Meckenheimer TuS und Sechtem einladen? Eine große und lautstarke Kulisse: Das scheint das Einzige zu sein, was die Gegner beeindrucken und das eigene Team aufmöbeln kann. Ein Versuch wäre es wert. Zu verlieren hat die Rentrop-Truppe nichts mehr.