Köln/BonnBahn weigert sich alle Fernzüge freizugeben – „komplette Unverschämtheit“

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Jetzt aber schnell, der Zug nach Bonn ist gerade auf dem anderen Gleis in den Bahnhof eingefahren.

Jetzt aber schnell, der Zug nach Bonn ist gerade auf dem anderen Gleis in den Bahnhof eingefahren.

Bonn/Köln/Brühl – Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten oder der linksrheinischen Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn hält die Kritik an der Deutschen Bahn an.

Der Bonner Landtagsabgeordnete Rolf Beu (Grüne) hat die Weigerung des Verkehrsunternehmens, die Fernzüge auf der linksrheinischen Strecke bis zum Abschluss der Bauarbeiten grundsätzlich für Pendler freizugeben, als „komplette Unverschämtheit“ bezeichnet.

„Vertreter der Deutschen Bahn heben regelmäßig die vermeintlichen Vorteile ihres 'integrierten Konzerns' hervor. Dann müssen aber auch Schwesterunternehmen sich gegenseitig helfen“, so der Verkehrsexperte der Grünen.

Wenn das Tochterunternehmen DB-Regio Züge ausfallen lassen müsse, weil das Tochterunternehmen DB-Netze an der Oberleitung arbeitet, dann habe die Bahn-Tochter DB-Fernverkehr deren Passagiere „ohne nochmaliges Abkassieren natürlich zu befördern“.

Zwischenzeitlich gibt die Deutsche Bahn einzelne Fernzüge für VRS-Kunden frei. Infos dazu gibt es unter anderem über den Twitter-Account der DB Regio. Da erfahren Pendler dann um 8.37 Uhr, dass der EC7 um 8.53 Uhr mit Fahrkarten des Nahverkehrs genutzt werden kann.

Ausbau der Schienen-Infrastruktur

Nach Auffassung Beus belegen die Ereignisse der vergangenen Tage, wie dringend der Ausbau der Schienen-Infrastruktur ist. Dies gelte nicht nur für den geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX).

„Zwischen Bonn-Mehlem und Köln sind die zwei Gleise aus dem 19. Jahrhundert auf Grund der heutigen Nachfrage um ein drittes und möglichst viertes Gleis zu erweitern“, so Beu.

Nur so könne neben dem Personenfern- und dem Güterverkehr ein pünktlicher regionaler S-Bahn-Verkehr ermöglicht und damit die negativen Auswirkungen von Baustellen verhindert werden.

Das Bauprojekt

Bis zum 22. Mai werden zwischen Brühl und Sechtem zunächst Vorarbeiten für die Erneuerungen der Oberleitungen ausgeführt. Vom 13. bis zum 15. Mai ist eine Vollsperrung vorgesehen, damit die Masten aufgestellt werden können. Seit Start der Bauarbeiten wurden bereits Fernverkehrszüge für Reisende mit Fahrscheinen des Regionalverkehrs freigegeben.

Wo es möglich sei, sollten weitere Fernzüge freigegeben werden, heißt es vonseiten der Bahn. Dies müsse im Einzelfall geprüft werden.

Wenn Züge freigegeben würden, werde dies über Anzeigen am Bahnsteig angegeben. Außerdem führe jetzt die RE 5 mit sechs Doppelstockwagen durch, halte aber an allen Stationen. (hc)

bauinfos.deutschebahn.com 

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